Glossary entry (derived from question below)
German term or phrase:
Waidjunkerhöfe
English translation:
Woad Junker stores / storehouses / warehouses
Added to glossary by
Rachel Taylor
May 14, 2009 21:54
15 yrs ago
1 viewer *
German term
Waidjunkerhöfe
German to English
Social Sciences
History
tourist brochure
Die Futterstra�e m�ndet in die Johannesstra�e, auf deren Ostseite einst m�chtige Waidjunkerh�fe gestanden haben. Einige von ihnen, so das sp�tgotische Haus �Zur M�hlhaue� (Nr. 166) mit seiner ausdrucksvollen Eckquaderung und das Haus �Zum Mohrenkopf� (Nr. 168) mit sehr sch�nen bildhaft dargestellten Bierlochsteinen, erz�hlen noch heute von der wirtschaftlichen St�rke ihrer Erbauer. Im Haus �Zum Stockfisch� (Nr. 169), das 1607 auf den Kellergew�lben seines gotischen Vorg�ngerbaues errichtet wurde, befindet sich das Stadtmuseum
Proposed translations
(English)
3 +4 | Woad Junker stores / storehouses / warehouses | Helen Shiner |
Change log
May 14, 2009 22:18: Johanna Timm, PhD changed "Term asked" from "Waidjunkerh�fe " to "Waidjunkerhöfe "
May 26, 2009 12:03: Steffen Walter changed "Field" from "Other" to "Social Sciences" , "Field (specific)" from "Tourism & Travel" to "History"
Proposed translations
+4
15 mins
German term (edited):
Waidjunkerh�fe
Selected
Woad Junker stores / storehouses / warehouses
In the Middle Ages the town was one of the largest in Germany, much larger than Leipzig. Trade (staple market), manufacture and marketing of Woad (Isatis tinctoria) made Erfurt a rich town. The Woad plant, which was used for producing blue pigment, was desired throughout Europe. It was grown in rural districts around Erfurt and because of the mild climate there was usually an abundant harvest. A Woad mill can be visited in the area of the Cyriaksburg (now "EGA"). The Woad Junkers (Waid-Junker) took care of the marketing of the woad on the Waidanger (Woad Anger), nowadays the "Anger".
http://www.erfurt-guide.de/se2.htm
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Note added at 19 mins (2009-05-14 22:13:29 GMT)
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Zur Farbstoffgewinnung wurden nur die grünen Blätter der Pflanze von den Stängeln entfernt und unter großen Mühlsteinen zerrieben. Die Bauern der Dörfer rund um Erfurt formten aus diesem Blatt-Brei etwa faustgroße Ballen und ließen sie auf Lattenrosten trocknen. Dieser Roh- oder Ballenwaid wurde auf dem Anger verkauft. Die Aufsicht über den Waidhandel oblag dem so genannten Waidmeister, ein städtischer Angestellter, der die Qualität des Ballenwaides und die Einhaltung der Marktordnung kontrollierte. Die Waidjunker kauften den Rohwaid und verarbeiteten ihn weiter. Dazu wurde der Rohwaid in Fässern in einer Mischung aus Urin und Wasser eingelegt und zur Gärung gebracht. Die Düfte die bei diesem Gärprozess entstanden, ließen die Redewendung "stinkreich sein" entstehen. Im Laufe der Jahre wurde dieser Begriff vor allem für die Erfurter Waidhändler synonym. Die Qualität des Erfurter Waides war so hervorragend, dass er in alle europäischen Länder exportiert wurde. Auch nach Nordafrika sind Handelsbeziehungen nachweisbar.
http://www.ansichtssache-erfurt.de/rundgang/waid/waid.html
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Note added at 21 mins (2009-05-14 22:16:19 GMT)
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Der Waidanbau in Thüringen
Zeichnung einer WaidpflanzeIsatis tinctoria, der Färberwaid, eine entfernt mit dem Raps verwandte Strauchpflanze, war bereits in der Antike als Färbepflanze bekannt. Er enthält, allerdings in wesentlich geringerer Konzentration als bei der indischen Indigo-Pflanze, den Farbstoff Indikan, aus dem das Färbemittel Indigo hergestellt wird.
Seit dem 13. Jahrhundert wurde der Waid als Spezialkultur feldmäßig angebaut, in Italien im Raum Urbino, in Südfrankreich, unter dem Namen Pastel, in der Gegend um Toulouse, in Deutschland vor allem in Thüringen.
Um 1600 wurde noch in 300 thüringischen Dörfern Waidanbau betrieben. Es war ein bedeutender, streng reglementierter Wirtschaftszweig. Die Bauern durften nur das Vorprodukt liefern, die aus zerstoßenen Waidblättern geformten schneeballgroßen Waidbälle. Erfurt, Gotha, Langensalza, Tannstädt und Arnstadt erklärten sich zu Waidstädten und beanspruchten das Handelsmonopol. Nur die reichsten Stadtbürger mit einem Jahreseinkommen von mehr als 1000 Talern im Jahr durften, mit dem Titel "Waidjunker", den Waidhandel betreiben.
http://www.deutsches-museum.de/bibliothek/unsere-schaetze/ge...
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Note added at 10 days (2009-05-25 08:25:52 GMT) Post-grading
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Thanks for the points, Rachel
http://www.erfurt-guide.de/se2.htm
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Note added at 19 mins (2009-05-14 22:13:29 GMT)
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Zur Farbstoffgewinnung wurden nur die grünen Blätter der Pflanze von den Stängeln entfernt und unter großen Mühlsteinen zerrieben. Die Bauern der Dörfer rund um Erfurt formten aus diesem Blatt-Brei etwa faustgroße Ballen und ließen sie auf Lattenrosten trocknen. Dieser Roh- oder Ballenwaid wurde auf dem Anger verkauft. Die Aufsicht über den Waidhandel oblag dem so genannten Waidmeister, ein städtischer Angestellter, der die Qualität des Ballenwaides und die Einhaltung der Marktordnung kontrollierte. Die Waidjunker kauften den Rohwaid und verarbeiteten ihn weiter. Dazu wurde der Rohwaid in Fässern in einer Mischung aus Urin und Wasser eingelegt und zur Gärung gebracht. Die Düfte die bei diesem Gärprozess entstanden, ließen die Redewendung "stinkreich sein" entstehen. Im Laufe der Jahre wurde dieser Begriff vor allem für die Erfurter Waidhändler synonym. Die Qualität des Erfurter Waides war so hervorragend, dass er in alle europäischen Länder exportiert wurde. Auch nach Nordafrika sind Handelsbeziehungen nachweisbar.
http://www.ansichtssache-erfurt.de/rundgang/waid/waid.html
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Note added at 21 mins (2009-05-14 22:16:19 GMT)
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Der Waidanbau in Thüringen
Zeichnung einer WaidpflanzeIsatis tinctoria, der Färberwaid, eine entfernt mit dem Raps verwandte Strauchpflanze, war bereits in der Antike als Färbepflanze bekannt. Er enthält, allerdings in wesentlich geringerer Konzentration als bei der indischen Indigo-Pflanze, den Farbstoff Indikan, aus dem das Färbemittel Indigo hergestellt wird.
Seit dem 13. Jahrhundert wurde der Waid als Spezialkultur feldmäßig angebaut, in Italien im Raum Urbino, in Südfrankreich, unter dem Namen Pastel, in der Gegend um Toulouse, in Deutschland vor allem in Thüringen.
Um 1600 wurde noch in 300 thüringischen Dörfern Waidanbau betrieben. Es war ein bedeutender, streng reglementierter Wirtschaftszweig. Die Bauern durften nur das Vorprodukt liefern, die aus zerstoßenen Waidblättern geformten schneeballgroßen Waidbälle. Erfurt, Gotha, Langensalza, Tannstädt und Arnstadt erklärten sich zu Waidstädten und beanspruchten das Handelsmonopol. Nur die reichsten Stadtbürger mit einem Jahreseinkommen von mehr als 1000 Talern im Jahr durften, mit dem Titel "Waidjunker", den Waidhandel betreiben.
http://www.deutsches-museum.de/bibliothek/unsere-schaetze/ge...
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Note added at 10 days (2009-05-25 08:25:52 GMT) Post-grading
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Thanks for the points, Rachel
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