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Warum immer Trados?
Thread poster: Christian Köstner (X)
Jerzy Czopik
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Halbe Wahrheit Mar 27, 2012

Anja Cerkvenič wrote:

Ich arbeite mit MemoQ und finde es für einen sehr guten CAT Tool. Ist einfach zu benutzen, ziemlich einfach zu verstehen, wobei ich bei Trados nicht so einen Eindruck habe.
Trados ist (im Vergleich mit MemoQ) auch teuerer und alle Ausbildungsseminare sind zu bezahlen (bei MemoQ ist alles kostenlos!).
Aber die momentane Marktsituation sagt TRADOS!
Um mehr Aufträge zu bekommen (vor allem via ProZ.com) werde ich jezt auch im kurzen Trados kaufen.
SG,
Anja

Nach einem Jahr wird man von MemoQ zur Erneuerung der Lizenz aufgefortert, wenn man weitere Updates bekommen möchte.
Damit gleicht sich die Situation komplett aus. Professionelle Schulungen für MemoQ gibt es genausowenig umsonst wie für Trados.


 
Schtroumpf
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Gute Frage Mar 27, 2012

Christian Köstner wrote:

Kann es sein, daß PROZ von Trados gesponsort ist? Wo man hinsieht ist bei den Jobangeboten für Übersetzungen nahezu ausschliesslich Trados gefordert, dabei ist z.B. Across diesem Programm absolut ebenbürtig.

Gruß Christian


Trados hat es wahrscheinlich gar nicht nötig, dafür Geld auszugeben. Der Bekanntheitsgrad dieser SW "regelt" das von selbst.

Eine andere und noch bessere Frage ist in meinen Augen, wie man damit als Nicht-Trados-Übersetzer damit umgeht!

Ich hab einmal vor 10 Jahren eine Lizenz im Sonderangebot gekauft, es nicht innerhalb einer vertretbaren Zeit geschafft, mich umzugewöhnen, und hab seitdem nur auf Transit weitergearbeitet. Nichts sonst. Trotzdem läuft der Laden nicht schlecht!

Gegenüber einigen Kunden muss ich dann aber auch ziemliche Überzeugungsarbeit leisten, dass wir trotzdem zusammenarbeiten können, indem man zumindest die TMX-Dateien austauscht. Für etliche Leute ist das sichtlich ein Hindernis: Entweder ist ihnen das technisch zu kompliziert, oder es geht ihnen wirklich etwas verloren, was für sie wichtig ist.

Da ich Trados also nicht kenne, wage ich es auch nicht zu beurteilen. Habe aber den Eindruck, dass die Kollegen mit Trados z.B. bei SGML überhaupt nicht glücklich waren (bzw. sogar noch sind?). Insofern schau ich immer genau hin, wenn Anfragen angeblich für Trados reserviert sind: Manchmal ist damit wohl wirklich nur gemeint, dass der Übersetzer ein CAT-Tool benutzt...

Viele Grüße!


 
opolt
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Das frage ich mich auch Mar 27, 2012

Als Linux-Benutzer kann ich das vielleicht nicht beantworten.

Aber man darf ja vielleicht ein paar Vermutungen anstellen. Liegt es vielleicht an den Datenformaten?

Als Parallele: Würde MS Word auf einem wirklich kompatiblen Dateiformat beruhen, das für alle Textverarbeitungsprogramme konvertierbar ist, bzw. wäre dies schon seit vielen Jahren der Fall -- würde dann dieses Programm so dominant sein wie heute? Wohl kaum. (Das neuere MS Word beruht angeblich auf einem s
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Als Linux-Benutzer kann ich das vielleicht nicht beantworten.

Aber man darf ja vielleicht ein paar Vermutungen anstellen. Liegt es vielleicht an den Datenformaten?

Als Parallele: Würde MS Word auf einem wirklich kompatiblen Dateiformat beruhen, das für alle Textverarbeitungsprogramme konvertierbar ist, bzw. wäre dies schon seit vielen Jahren der Fall -- würde dann dieses Programm so dominant sein wie heute? Wohl kaum. (Das neuere MS Word beruht angeblich auf einem solchen Format, aber dieses ist so komplex, dass niemand mithalten kann. Und außerdem sind die größeren kommerziellen Konkurrenten schon seit Jahren tot oder im Moment weit abgeschlagen.)

Ebenso mit CAT Tools: Würden alle Programme ausschließlich auf 100%ig kompatible Standard-Formate zurückgreifen, dann wäre es schnell vorbei mit der Dominanz von Trados (darf man vermuten). Oder habe ich Unrecht, sind alle Trados-Formate ohne weiteres konvertierbar (das ist ein ehrliche Frage, ich weiß es nicht)?

Aber die Kombination von (halb-)proprietären Formaten mit dem Quasi-Monopol von MS Word, mit dem uns zumindest in der Vergangenheit lange Zeit ebenfalls ein proprietäres Format aufgezwungen wurde -- sowas wäre natürlich eine Lizenz zum Gelddrucken. Die beiden Programme bilden da vielleicht eine Symbiose. Von der Symbiose zwischen MS Office und Windows, einem weiteren Quasi-Monopol, erst gar nicht zu sprechen. Und noch weniger von der Symbiose zwischen den großen PC-Herstellern und MS Windows :-]

Konkurrenz? Welche Konkurrenz?

[Edited at 2012-03-27 12:00 GMT]

PS/Edit: Um es klarzustellen: Ich gehe davon aus, dass die von Trados verwendeten Formate zumindest teilweise inkompatibel sind mit anderen Tools. Das kann man z.B. hier aus den Ausschreibungen herauslesen, aber auch aus anderen Indizien ableiten. Aber konkrete Erfahrungen damit habe ich nicht -- außer, dass ich jedesmal, wenn ich in entspr. Anfragen erwähne, dass ich nicht mit Trados arbeite, Unverständnis bzw. Schweigen als Antwort erhalte.

[Edited at 2012-03-27 16:53 GMT]

[Edited at 2012-03-27 18:44 GMT]
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Claudia Vicens Burow
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Mit Anja Mar 27, 2012

So sehe ich es auch.
Trados ist definitiv komplizierter und teurer. Ich habe es ausprobiert.


 
Jerzy Czopik
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Oder leistungsfähiger und universeller? Mar 27, 2012

Claudia Vicens wrote:

So sehe ich es auch.
Trados ist definitiv komplizierter und teurer. Ich habe es ausprobiert.


Teuer ist relativ, denn Trados bietet eine der größten Bandbreiten an verarbeitbaren Formaten an.
Komplizierter: als was? Als MemoQ? Oder als Transit? Das sind Vorurteile, nichts anderes.
Studio ist sehr einfach in der Bedienung, wenn man versucht, sich Schritt für Schritt damit zu beschäftigen. Da ist kein Unterschied zu MemoQ. Natürlich sieht es anders aus und bietet viel mehr Optionen, aber das Bedienprinzip und die Kompliziertheit sind dieselben.


 
Kornelia Berceo-Schneider
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Ich habe etwas gegen Monopole. Mar 27, 2012

Sorry, das ist für mich an oberster Stelle der Grund, warum ich mir nicht Trados, sondern memoQ gekauft habe. U.a. ist mir Trados zu kompliziert und nachdem ein kleiner Rebell in mir sitzt, eben die Angelegenheit mit dem Monopol. Ich bin auch fest davon überzeugt, dass Trados NICHT das beste CAT tool ist und muss sagen, dass ich mit memoQ sehr zufrieden bin. Trotzdem werde ich regelmäßig von Agenturen rausgeworfen (in der Vorauswahl), weil ich eben nicht mit Trados arbeite. Dabei ist es doch... See more
Sorry, das ist für mich an oberster Stelle der Grund, warum ich mir nicht Trados, sondern memoQ gekauft habe. U.a. ist mir Trados zu kompliziert und nachdem ein kleiner Rebell in mir sitzt, eben die Angelegenheit mit dem Monopol. Ich bin auch fest davon überzeugt, dass Trados NICHT das beste CAT tool ist und muss sagen, dass ich mit memoQ sehr zufrieden bin. Trotzdem werde ich regelmäßig von Agenturen rausgeworfen (in der Vorauswahl), weil ich eben nicht mit Trados arbeite. Dabei ist es doch kompatibel? Ich habe bereits an Projekten mitgearbeitet, bei denen die Kollegen Trados verwendet haben und ich mit memoQ gearbeitet habe. Es klappte perfekt. Allerdings bin ich technisch noch nicht versiert genug, um einschätzen zu können, ob das immer klappt. Aber memoQ holt auf, ich drücke die Daumen!Collapse


 
Heinrich Pesch
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Strategie Mar 27, 2012

Ich sehe den Erfolg von Trados > SDL Studio in der richtigen Strategie. Trados hat den Agenturen eingebläut, dass für teilweise Treffer nur ein Teil bezahlt werden soll. Bei anderen Tools werden nur 100%-Treffer abgezogen. Deswegen lieben Agenturen Trados und wir Übersetzer hassen es zu meist.

Aber weil die Agenturen am längeren Hebel sitzen, hat sich Trados durchgesetzt. Reine Geldfrage.
Sich gegen SDL durchzusetzen mit neuer Software ist schwer. Da hilft es nichts, wenn
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Ich sehe den Erfolg von Trados > SDL Studio in der richtigen Strategie. Trados hat den Agenturen eingebläut, dass für teilweise Treffer nur ein Teil bezahlt werden soll. Bei anderen Tools werden nur 100%-Treffer abgezogen. Deswegen lieben Agenturen Trados und wir Übersetzer hassen es zu meist.

Aber weil die Agenturen am längeren Hebel sitzen, hat sich Trados durchgesetzt. Reine Geldfrage.
Sich gegen SDL durchzusetzen mit neuer Software ist schwer. Da hilft es nichts, wenn die neue Software besser programmiert oder leichter zu bedienen ist. Sobald die Finanzierungs stockt, ist es aus mit den Konkurrenten, und SDL segelt weiter am Wind.
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Jerzy Czopik
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Kompatibel? Mar 27, 2012

Kornelia Berceo-Schneider wrote:

Sorry, das ist für mich an oberster Stelle der Grund, warum ich mir nicht Trados, sondern memoQ gekauft habe. U.a. ist mir Trados zu kompliziert und nachdem ein kleiner Rebell in mir sitzt, eben die Angelegenheit mit dem Monopol. Ich bin auch fest davon überzeugt, dass Trados NICHT das beste CAT tool ist und muss sagen, dass ich mit memoQ sehr zufrieden bin. Trotzdem werde ich regelmäßig von Agenturen rausgeworfen (in der Vorauswahl), weil ich eben nicht mit Trados arbeite. Dabei ist es doch kompatibel? Ich habe bereits an Projekten mitgearbeitet, bei denen die Kollegen Trados verwendet haben und ich mit memoQ gearbeitet habe. Es klappte perfekt. Allerdings bin ich technisch noch nicht versiert genug, um einschätzen zu können, ob das immer klappt. Aber memoQ holt auf, ich drücke die Daumen!

Was bitte ist womit und wie kompatibel?
Bei solchen Pauschalaussagen sträuben sich bei mir alle Haare.
Da ist nämlich beim ersten "kompatiblen" Auftrag Schiffbruch vorprogrammiert, weil man eben nicht genau weißt, was wie womit wann und unter welchen Umständen mit welchen Abstrichen kompatibel ist.

Außerdem gibt es kein Tool, welches das beste ever wäre. Die Tools sind fast alle gleich gut, dem einen gefällt das eine, dem anderen das andere besser.
Mit Monopol hat die Stellung von SDL Trados Stui 2011 jetzt aber nicht viel zu tun. Das Tool kann wirklich in allen Belangen überzeugen, denn es ist genauso für einen kleinen Freelancer wie für eine riesige Agentur geeignet. Merkt man spätestens dann, wenn der Kunde nicht die obligatorische Word-Datei haben will, sondern nach InDesign fragt.
Aber auch MemoQ ist nicht von schlechten Eltern - nur halt bei weitem nicht so flexibel.


 
Jerzy Czopik
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Momentan ist Across häufig die Wahl Mar 27, 2012

Heinrich Pesch wrote:

Ich sehe den Erfolg von Trados > SDL Studio in der richtigen Strategie. Trados hat den Agenturen eingebläut, dass für teilweise Treffer nur ein Teil bezahlt werden soll. Bei anderen Tools werden nur 100%-Treffer abgezogen. Deswegen lieben Agenturen Trados und wir Übersetzer hassen es zu meist.

Aber weil die Agenturen am längeren Hebel sitzen, hat sich Trados durchgesetzt. Reine Geldfrage.
Sich gegen SDL durchzusetzen mit neuer Software ist schwer. Da hilft es nichts, wenn die neue Software besser programmiert oder leichter zu bedienen ist. Sobald die Finanzierungs stockt, ist es aus mit den Konkurrenten, und SDL segelt weiter am Wind.


Und damit werden wir als Übersetzer in eine Ecke getrieben, die wir wirklich nicht mögen werden. Der Auftrag ist Eigentum des Kunden, als Übersetzer kann ich in Across nur die Sache abnicken, mir bleibt aber nur die Gewissheit, geliefert zu haben. Alles andere hat der Kunde. Bin dann als Übersetzer jederzeit austauschbar. Und was noch schlimmer ist, habe ich im Falle einer ev. Reklamation nicht die geringste Chance nachzuweisen, wo der Fehler passiert ist. Denn sobald der Auftrag an den Kunden abgeschickt ist, verschwindet er von meinem Rechner. Und enzieht sich damit meiner Kontrolle. Vollständig.
Dasselbe gilt übrigens für MemoQ Server.


 
Max Chernov
Max Chernov
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:) Mar 27, 2012

[quote]opolt wrote:

Konkurrenz? Welche Konkurrenz?

[Edited at 2012-03-27 12:00 GMT]

Ja, genau: über Konkurrenz kann man sprechen, wenn die Beteiligten sich ausgehend in den gleichen Bedingungen befinden. Da aber es Amerika und Microsoft gibt, kann man schon die Konkurrenz nicht als Grund für das Vordringen betrachten; es gibt aber noch Gründe, die noch wichtiger sein können, als das sogenannte "format-war" oder zum Beispiel der Aplomb der Softwarehersteller: nämlich die Gewohnheit von den meisten einzelnen Übersetzern, sowie von den Auftraggebern; und das ist gerade wie Tendenz - nicht zu brechen also...

[Редактировалось 2012-03-27 18:32 GMT]


 
Kornelia Berceo-Schneider
Kornelia Berceo-Schneider  Identity Verified
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Richtig opolt! Mar 27, 2012

[quote]opolt wrote:


Ebenso mit CAT Tools: Würden alle Programme ausschließlich auf 100%ig kompatible Standard-Formate zurückgreifen, dann wäre es schnell vorbei mit der Dominanz von Trados (darf man vermuten). Oder habe ich Unrecht, sind alle Trados-Formate ohne weiteres konvertierbar (das ist ein ehrliche Frage, ich weiß es nicht)?



Darum geht es, jawohl. Genauso wie bei den Autos - da hat auch jedes Modell den Lichtschalter und den Scheibenwischer woanders (was ich nie verstanden habe) ... und es können nur Ersatzteile der Marke verwendet werden. Hier ist das so ähnlich. Es geht ja nicht darum, uns Übersetzern zu helfen, sondern letztendlich geht es ums Geld - wie immer. Darum, dass die Agenturen einsparen und konkurrenzbedingt ein billigeres Produkt an die Kunden liefern können. Mit möglichst höherer Qualität (wegen der Konsistenz). Und wir kaufen uns die Software, damit wir für weniger arbeiten können, weil sonst die Aufträge fehlen.
Natürlich sehe ich die Vorteile eines CAT tools, speziell bei Aufträgen mit viel Wiederholungen. Zu den ganzen features kann ich noch nichts sagen, da ich zuwenig davon kenne. Aber ich darf sehr wohl bemerken, dass die Schulungsseminare von memoQ GRATIS sind! Siehe: www.kilgray.com
Gestern und morgen zwei Gratiswebinare über die Verwendung, eines davon über die Verwendung von TRADOS FILES AUF MEMOQ.


[Editado a las 2012-03-27 19:37 GMT]


 
Christel Zipfel
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Du nennst es richtige Strategie Mar 28, 2012

Heinrich Pesch wrote:

Ich sehe den Erfolg von Trados > SDL Studio in der richtigen Strategie. Trados hat den Agenturen eingebläut, dass für teilweise Treffer nur ein Teil bezahlt werden soll. Bei anderen Tools werden nur 100%-Treffer abgezogen. Deswegen lieben Agenturen Trados und wir Übersetzer hassen es zu meist.



ich würde eher von aggressivem Marketing reden. Das hat dazu geführt, dass manche Agenturen zu glauben scheinen, dass Trados Synonym für CAT-Tool ist. Ich glaube mich sogar zu erinnern, dass selbst für Lebensläufe und handschriftliche Dokumente (!!) Trados verlangt wurde; das zeigt doch, dass die Auftraggeber Trados schon automatisch verlangen, ohne sich weiter Gedanken zu machen.

Das Schlimmste ist aber wirklich dieser Zirkus mit der Staffelung. Erst sollen wir Übersetzer bitteschön das Programm für teures Geld kaufen (habe ich nicht und werde ich auch nie tun), uns auf unsere Kosten einarbeiten und dann auch noch weniger verdienen als vorher. Das ist schlicht abwegig! Für jemanden, der heute in diesem Beruf anfängt zu arbeiten, ist das wahrscheinlich normal, denn er/sie kennt es ja nicht anders - traurig genug. Und ich will ja niemandem Böses unterstellen, aber ich möchte doch wissen, wie viele Agenturen dann diese Rabatte an die Kunden weitergeben...

Natürlich verlangt die Mehrheit der Agenturen Trados (wie gesagt auch oft gedankenlos), und die Mehrheit der Übersetzer hat auch Trados, aber wir "Alternativen" haben doch auch eine Chance, wenn mal ein nicht so gängiges Tool verlangt wird, das wir gerade haben. Mit einem CAT-Tool lässt sich ja in den meisten Fällen zweifelsfrei besser arbeiten.

Außerdem ist für mich das beste Tool dasjenige, das am benutzerfreundlichsten ist und den besten Kundendienst hat. Und dazu gehört Trados nach dem, was ich hier so lese, ganz bestimmt nicht, wie schon angesprochen wurde.

[Bearbeitet am 2012-03-28 19:15 GMT]


 
Schtroumpf
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Noch so eine Multi-CAT-Frage Mar 28, 2012

Wo wir gerade dabei sind, auch wenn das nicht mehr ganz zum Ursprungsthema gehört (man möge mir verzeihen):

Einige von euch haben mehrere CAT-Tools, um flexibler auf Kundenwünsche zu reagieren oder auch, weil deren Eignung je nach Projekt schwanken mag. Aber WIE bitte regelt ihr dann eure Terminologieverwaltung?

Da ich nur eine einzige Software nutze, speichere ich seit Menschengedenken alle meine T
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Wo wir gerade dabei sind, auch wenn das nicht mehr ganz zum Ursprungsthema gehört (man möge mir verzeihen):

Einige von euch haben mehrere CAT-Tools, um flexibler auf Kundenwünsche zu reagieren oder auch, weil deren Eignung je nach Projekt schwanken mag. Aber WIE bitte regelt ihr dann eure Terminologieverwaltung?

Da ich nur eine einzige Software nutze, speichere ich seit Menschengedenken alle meine Terminologiedaten in derselben Datenbank und hab dementsprechend Zugriff auf Ergebnisse aus 15 Jahren Fütterung. Ich stelle es mir ziemlich nervtötend vor, ein zweites System einzusetzen und dann hinterher zwei hungrige Datenbanken parallel pflegen zu müssen, bzw. die eine an den aktuellen Stand der anderen anzupassen.

Ist das ein echtes Problem oder nur meine Privat-Angstvision?
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Christel Zipfel
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Der Ordnung halber sollte aber gesagt werden Mar 28, 2012

Jerzy Czopik wrote:


Und damit werden wir als Übersetzer in eine Ecke getrieben, die wir wirklich nicht mögen werden. Der Auftrag ist Eigentum des Kunden, als Übersetzer kann ich in Across nur die Sache abnicken, mir bleibt aber nur die Gewissheit, geliefert zu haben. Alles andere hat der Kunde. Bin dann als Übersetzer jederzeit austauschbar. Und was noch schlimmer ist, habe ich im Falle einer ev. Reklamation nicht die geringste Chance nachzuweisen, wo der Fehler passiert ist. Denn sobald der Auftrag an den Kunden abgeschickt ist, verschwindet er von meinem Rechner. Und enzieht sich damit meiner Kontrolle. Vollständig.
Dasselbe gilt übrigens für MemoQ Server.


dass Across, zumindest für Freiberufler, auch in der Version als Einzelplatzanwendung genutzt werden kann. Über den Server zu arbeiten wäre mir auch ein Albtraum.


 
Marinus Vesseur
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Ein gut gepflegtes System ist besser als mehrere schlecht organisierte .. Mar 28, 2012

.. aber ich habe trotzdem sowohl Sdl Trados/Studio als auch MemoQ, weil meine Kunden es so wollen. Sollte ein Kunde gut zahlen, wäre ich sogar bereit mit Across zu arbeiten, aber ungern - aus den durch Jerzy und anderen genannten Gründen.

Die Verwaltung von TMs und Glossare ist ein reales Problem dieser Strategie, weshalb ich mich letztendlich doch wieder für Studio entschieden habe. Ich finde es sehr beschwerlich sämtliche Datenbänke auf dem neuesten Stand zu halten. Das ist s
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.. aber ich habe trotzdem sowohl Sdl Trados/Studio als auch MemoQ, weil meine Kunden es so wollen. Sollte ein Kunde gut zahlen, wäre ich sogar bereit mit Across zu arbeiten, aber ungern - aus den durch Jerzy und anderen genannten Gründen.

Die Verwaltung von TMs und Glossare ist ein reales Problem dieser Strategie, weshalb ich mich letztendlich doch wieder für Studio entschieden habe. Ich finde es sehr beschwerlich sämtliche Datenbänke auf dem neuesten Stand zu halten. Das ist schon mit Trados und Studio lästig, da rede ich noch gar nicht über MemoQ, DejaVu und wie sie alle heißen mögen.

SDL ist besonders unfair, wenn es darum geht, den Austausch zwischen verschiedenen Systemen zu ermöglichen. Wer schon mal versucht hat eine Termbase aus Multiterm zu exportieren, der weiß wovon ich rede. Dennoch ist Trados/Studio der Marktführer und es sieht danach aus, dass es auch so bleiben wird.

Somit erinnert die Frage: "Warum immer Trados" an die Frage "Warum immer Microsoft Word" der neunziger Jahre. "WordPerfect" war mal das verbreiteste Tekstverarbeitungsprogramm der Welt. Wer redet heute noch darüber? Das Thema hat sich erledigt.

Wer mich kennt, weiß, dass ich kein Freund von SDL-Produkten bin. Das arrogante Gehabe dieser Firma geht mir einfach auf den Geist - obwohl sich dies wegen der mangelnden Akzeptanz von Studio in der letzten Zeit zu bessern scheint. Meiner Meinung nach ist das aber ein grundsätzliches Problem fast aller Software-Anbieter: man ist nicht ausreichend bemüht die Psychologie des normalen Nutzers zu in den Abläufen zu integrieren - versucht erst gar nicht zu verstehen, was im Kopf des Übersetzers vor sich geht. Es mangelt dadurch an der intuitiven Gestaltung der Benutzeroberfläche und unsere Wünsche werden weiterhin ungenügend Rechnung getragen. Die Folge ist, dass die meisten Nutzer das Potenzial dieser Programme nie nutzen werden, da sie weder Zeit noch Lust haben sich in endlosen Seminaren mit deren Feinheiten auseinanderzusetzen.

Das CAT-Programm, das wirklich auf den Übersetzer zugeschnitten wäre, gibt es meines Wissens noch gar nicht. Anscheinend soll CafeTran ein derartiges Tool sein, das außerdem auch auf Mac funktioniert, aber ich konnte es noch nicht wirklich testen. Die durch Schtroumpf genannten Probleme sind auch hier wieder gegeben. Und damit ist der Teufelskreis weiterhin ungebrochen.

Schtroumpf wrote:
...
Einige von euch haben mehrere CAT-Tools, um flexibler auf Kundenwünsche zu reagieren oder auch, weil deren Eignung je nach Projekt schwanken mag. Aber WIE bitte regelt ihr dann eure Terminologieverwaltung?

...Ich stelle es mir ziemlich nervtötend vor, ein zweites System einzusetzen und dann hinterher zwei hungrige Datenbanken parallel pflegen zu müssen, bzw. die eine an den aktuellen Stand der anderen anzupassen.

Ist das ein echtes Problem oder nur meine Privat-Angstvision?
Collapse


 
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