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Wie man das Einkommen der Übersetzer verbessern kann
Thread poster: Serdar Mermey
Steffen Walter
Steffen Walter  Identity Verified
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@ Cetacea Feb 9, 2012

Ja, das sind sicher alles ernstzunehmende Argumente.

Um den Genossenschaftsgedanken aber nochmal "auszubuchstabieren": Er besteht ja gerade darin, dass die Rechtsform der Genossenschaft grundsätzlich nicht primär gewinnorientiert ist. Ich bin allerdings etwas unschlüssig, ob dies ein tragfähiges Modell für unseren Berufsstand sein kann, obwohl ich den Grundgedanken ansonsten befürworte.

Wenn wirklich die Absicht einer Gründung besteht: Vielleicht sollte m
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Ja, das sind sicher alles ernstzunehmende Argumente.

Um den Genossenschaftsgedanken aber nochmal "auszubuchstabieren": Er besteht ja gerade darin, dass die Rechtsform der Genossenschaft grundsätzlich nicht primär gewinnorientiert ist. Ich bin allerdings etwas unschlüssig, ob dies ein tragfähiges Modell für unseren Berufsstand sein kann, obwohl ich den Grundgedanken ansonsten befürworte.

Wenn wirklich die Absicht einer Gründung besteht: Vielleicht sollte man sich zwecks Erfahrungsaustausch mal mit Kollegen und Kolleginnen kurzschließen, die das Modell bereits anwenden, wie z. B.

http://www.intra-eg.de/unternehmen_geschichte.htm#
http://www.atidma.fr/spip.php?article58
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opolt
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Den Versuch ist es sicher wert Feb 9, 2012

Aber der Markt als solcher, mit den Spezifika, wie sich sich durch die Art unserer Arbeit ergeben, wird dadurch nicht außer Kraft gesetzt. Vor allem -- und das hat auch Serdar zumindest implizit gesagt -- tritt eine solche Genossenschaft viel direkter und unmittelbarer in Konkurrenz zu den "klassischen" Agenturen.

Ein (Gegen-)Argument wäre, dass nun einmal die Menge der Arbeit, die pro Fachgebiet und Sprachkombination anfällt, sehr stark schwankt, und dass -- solange man gener
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Aber der Markt als solcher, mit den Spezifika, wie sich sich durch die Art unserer Arbeit ergeben, wird dadurch nicht außer Kraft gesetzt. Vor allem -- und das hat auch Serdar zumindest implizit gesagt -- tritt eine solche Genossenschaft viel direkter und unmittelbarer in Konkurrenz zu den "klassischen" Agenturen.

Ein (Gegen-)Argument wäre, dass nun einmal die Menge der Arbeit, die pro Fachgebiet und Sprachkombination anfällt, sehr stark schwankt, und dass -- solange man generell direkt mit Agenturen konkurrieren will und muss -- die Anzahl der potentiellen Fachgebiete und Sprachkombinationen sehr groß ist. Und das bedeutet wiederum, dass man tendenziell auch als Kooperative dazu übergehen wird, externe Übersetzer zu beschäftigen. Sonst wird es mit der Gerechtigkeit innerhalb der Genossenschaft schwierig (das wurde bereits erwähnt). Und am Ende ist es so, dass man doch wieder als Agentur am Markt auftritt, nach außen. Und nach innen ist ebenfalls eine Reorganisation in Richtung Übersetzungsunternehmen angesagt, das meiste dazu wurde bereits von Siegfried erwähnt. Diese Zwänge lassen sich nicht einfach so wegwischen.

Mir erscheint es naheliegender, dass die selbständigen Übersetzer ihre tatsächlichen Vorteile ins Feld führen. Zumindest ist es m.E. kein Zufall, dass der Markt für Übersetzungen fast weltweit so organisiert ist, wie wir es täglich erleben. Einen gewissen Spielraum wird es sicher auch für eine Genossenschaft geben, aber er wird vielleicht nicht allzu groß sein.

Wer sich über die Agenturen ärgert, der sollte nicht vergessen, dass diese dazu gezwungen sind, sich direkte -- wenn auch verhältnismäßig schwache -- Konkurrenz heranzuzüchten, nämlich in Form von selbständigen Übersetzern. Würden sie dies nicht tun, wären sie keine Agenturen.

Wie gesagt, es kommt auf den Versuch an, aber sicher ist es nicht einfach. Vor allem sollte man sich nicht durch falsche Ideale o. Feindbilder leiten lassen, z.B. nach dem Motto "die bösen Agenturen".

Ich will zum Schluss noch anmerken, dass man hier auf ProZ gelegentlich sehen kann, wie sich sonst ehrenhafte Einzelkämpfer ganz schnell in richtige Knauser verwandeln, sobald sie selbst einmal einen Auftrag auszuschreiben haben.
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Serdar Mermey
Serdar Mermey  Identity Verified
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Erste Untersützung kam schon Feb 10, 2012

Hallo an die (pro)Kollegen

Erste Unterstützung über XING von Derya Barış kam heute morgen:

vGrüße Serdar
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Guten Tag,

Vielen Dank für die schnelle Antwort & Kontaktaufnahme. Es würde mich sehr freuen, wenn ich bei so einem Projekt mitwirken könnte. Jedoch müsste, wie Sie bereits richtig erwähnt haben, zuerst das finale Konzept erstellt werden. Und meiner Meinung nach sollte dies unbedingt seitens der G
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Hallo an die (pro)Kollegen

Erste Unterstützung über XING von Derya Barış kam heute morgen:

vGrüße Serdar
------------------------------
Guten Tag,

Vielen Dank für die schnelle Antwort & Kontaktaufnahme. Es würde mich sehr freuen, wenn ich bei so einem Projekt mitwirken könnte. Jedoch müsste, wie Sie bereits richtig erwähnt haben, zuerst das finale Konzept erstellt werden. Und meiner Meinung nach sollte dies unbedingt seitens der Gemeinschaft der ÜbersetzerInnen kommen, um Ihre Interessen bestmöglich vertreten zu können. Gerne können Sie mich bei Neuigkeiten wieder kontaktieren - und sei es auch "nur" die Erstellung eines Logos für das Projekt.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag & bis bald.

Gruss db
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Agnes Lenkey
Agnes Lenkey  Identity Verified
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Qualität, Preise und Haftung - Lösung unmöglich? Feb 10, 2012

Guten Tag liebe Kollegen und Kolleginen,

Ich bin zwar "neu" als Freiberufler, aber komme denselben Problemen entgegen.. Es ist kompliziert selbstständig zu arbeiten und alle Ideen die in die Richtung zeigen dies zu verbessern sind höchst interessant. Aber wie wäre dies organisiert, nur virtuell, im Internet?

Zwar mit wenig Erfahrung, aber ich bin 100% mit Cetacea einverstanden - das Problem ist das scheinbar viele Übersetzer unter den akzeptablen Preisen arbeiten. D
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Guten Tag liebe Kollegen und Kolleginen,

Ich bin zwar "neu" als Freiberufler, aber komme denselben Problemen entgegen.. Es ist kompliziert selbstständig zu arbeiten und alle Ideen die in die Richtung zeigen dies zu verbessern sind höchst interessant. Aber wie wäre dies organisiert, nur virtuell, im Internet?

Zwar mit wenig Erfahrung, aber ich bin 100% mit Cetacea einverstanden - das Problem ist das scheinbar viele Übersetzer unter den akzeptablen Preisen arbeiten. Die einzige Lösung wäre dies wegzuschaffen, aber das ist leider unmöglich. Wie Cetacea sagt, welche Qualität dabei rauskommt, ist eine andere Frage. Und man spricht nicht viel in den Foren davon, aber ich habe immer ein sehr starkes Gefühl/Gedanken über die Haftung: für mich ist meine Arbeit eine sehr grosse Verantwortlichkeit, wie soll ich das für wenig Geld schaffen? Es ist unmöglich eine so grosse Verantwortung einfach für lächerliche Preise leisten zu können. Na ja, in den verschiedenen Ländern sind die Tarife auch unterschiedlich, also verstehe ich gar nicht wie man eine Lösung dazu finden könnte. Auch eine Genossenschaft würde all diese Probleme nicht lösen, denke ich. Wie gesagt, die einzige Lösung wäre nicht unter den Minimalpreisen zu arbeiten. Schade das man dies nicht beeinflussen kann. Danke für eure Gedanken, sie sind alle so hilfreich!

Schöne Grüsse aus Spanien,

Agnes

[Edited at 2012-02-10 17:20 GMT]

[Edited at 2012-02-10 18:53 GMT]
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Bernd Müller (X)
Bernd Müller (X)
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Links; weitere Quellen- weitere ProZ.com- Foren Feb 11, 2012

Nicht vergessen- die weiteren ProZ.com- Foren, etc.:

- anderssprachige Foren- es gibt welche in (wohl: fast) allen Sprachen
- Landesforen- da gibt es nur einige
- ggf. auch die fachbezogenen Foren (wobei die ggf. nicht mehr solche allg.- Themen behandeln): Technik, etc.pp.
- auch Glosspost, Dictionaries etc. - als weitere Info- Quellen


Die Links der Yahoo- Groups, etc.- Foren- da ich in der letzten Mail nur die Namen aufgezählt hatte:
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Nicht vergessen- die weiteren ProZ.com- Foren, etc.:

- anderssprachige Foren- es gibt welche in (wohl: fast) allen Sprachen
- Landesforen- da gibt es nur einige
- ggf. auch die fachbezogenen Foren (wobei die ggf. nicht mehr solche allg.- Themen behandeln): Technik, etc.pp.
- auch Glosspost, Dictionaries etc. - als weitere Info- Quellen


Die Links der Yahoo- Groups, etc.- Foren- da ich in der letzten Mail nur die Namen aufgezählt hatte:

http://tech.groups.yahoo.com/group/pt
Dies ist in der letzten Zeit eindeutig das aktivste, vielseitigste Forum, mit den meisten Tln. Wobei sich die terminologiebezogenen Aktivitäten wie bei all' den anderen Yahoo- Group- Foren hauptsächlich auf die "großen" Sprachen beziehen- was eben mit einen Teil der Definition "große ..." ausmacht

http://de.groups.yahoo.com/group/juristische_uebersetzer/?yguid=235338550

http://de.groups.yahoo.com/group/transtiger/?yguid=235338550
Aufnahme: eingeschränkt

http://de.groups.yahoo.com/group/zahlungspraxis/?yguid=235338550
Spezialisiert auf Zahlungsprobleme/ schwarze Schafe


u-forum
www.techwriter.de/thema/u-forum.htmIm Cache - Ähnliche Seiten
Sie geben hierfür öffentlich +1. Rückgängig machen
19. Sept. 1998 – u-forum. Diese Mailingliste ist ein Diskussionsforum für Fachübersetzer. ... Versehentlich über u-forum veröffentlichte private Nachrichten sind ...


U-Litfor - TechWriter's Home - Internet-Portalwww.tw-h.de/mailinglisten/Im Cache - Ähnliche Seiten
Sie geben hierfür öffentlich +1. Rückgängig machen
To find a translator you need not subscribe to u-jobs! Simply send your inquiry to u-jobs. t-allgem, u-forum, u-litfor, u-cat, u-jobs. Diskussionsforum für technische ...










[quote]Bernd Müller wrote:

Zum Rest kein Kommentar-ebenfalls aus Zeitgründen!

Yahoo-Groups: Transtiger; pt; juristische Übersetzer;
U-Forum- hat auch eine riesige Datei mit WöBü und Glossaren, auich U-Jobs, etc.
dann viele für spezielle Sprachen oder -paare: für RO- tineriTraducatori;

Googelt doch mal mit "Übersetzerforen"- da kommen s. viele zusammen!

Serdar Mermey wrote:

Zu Yahoo- Foren: waere hilfreich von dir, wenn Du die entsprechenden Links hier posten könntest!

]


[Bearbeitet am 2012-02-12 05:53 GMT]
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Laurent KRAULAND (X)
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Nur am Rande bemerkt... Feb 11, 2012

Cetacea wrote:

(.../...) Das Problem sind nicht die bösen Agenturen, das Problem sind Dienstleister, die sich unter Wert verkaufen. Daran ändert auch eine andere Form der Organisation nichts.



Zu den Dienstleistern, die sich unter Wert verkaufen, gehören auch Agenturen... In einem anderen Forum wird eine deutsche Agentur erwähnt, welche uns Übersetzern großzügig (und wahrscheinlich auch aus reiner Menschenliebe) 0,0075 EUR pro Wort anbieten will.

Und ich glaube kaum, dass irgendeine Kollegen darum gebeten hätten, unter 1 Euro-Cent pro Wort bezahlt zu werden. Vielmehr hat die Agentur beim Endkunden Dumping getrieben, um Aufträge zu bekommen.

Oder verstehe ich etwas falsch?

[Edited at 2012-02-11 09:27 GMT]


 
Siegfried Armbruster
Siegfried Armbruster  Identity Verified
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In memoriam
Dumping ist die Pest Feb 11, 2012

Laurent KRAULAND wrote:
Und ich glaube kaum, dass irgendeine Kollegen darum gebeten hätten, unter 1 Euro-Cent pro Wort bezahlt zu werden. Vielmehr hat die Agentur beim Endkunden Dumping getrieben, um Aufträge zu bekommen.


Es ist vollkommen egal wer das Dumping betreibt, es schadet letztendlich immer den Übersetzern. Da wir immer wieder unterboten werden, haben wir es als Agentur schwer bei Endkunden Preise durchzusetzen, die es uns erlauben Übersetzer ordentlich zu bezahlen.

Hier sind die Übersetzer aufgerufen solche Angebote einfach nicht anzunehmen. Wenn die Übersetzer diese Agenturen auf Ihren Aufträgen sitzen lassen würden, wäre das Problem nach 6 Monaten verschwunden. Aber das geschieht halt leider nicht.

Solange irgendjemand immer wieder mit Dumping-Preisen durchkommt, wird der Druck auf die Preise anhalten. Es wäre langsam an der Zeit dass die Übersetzer mit ihrem Gejammer über die "bösen" Agenturen aufhören und einfach mal ein paar Monate Flagge zeigen.

[Edited at 2012-02-11 10:15 GMT]


 
Laurent KRAULAND (X)
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Wir sind im Grunde genommen einverstanden, Siegfried Feb 11, 2012

Ich kenne eine Agentur, die allem Anschein nach langsam aber sicher am Eingehen ist, weil ein Wettbewerber sie bei jeder Anfrage unterbietet (und damit in 90 Prozent der Fälle ankommt).

Leider ist es auch so, dass viele Endkunden an Billigheimer Agenturen ihr Wohlgefallen gefunden haben und nur aufs sogenannte Budget achten.

Bei Großunternehmen bekommen Einkäufer sogar Prämien, wenn sie sich mit ihrem Preisdruck bei Dienstleistern durchsetzen können.
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Ich kenne eine Agentur, die allem Anschein nach langsam aber sicher am Eingehen ist, weil ein Wettbewerber sie bei jeder Anfrage unterbietet (und damit in 90 Prozent der Fälle ankommt).

Leider ist es auch so, dass viele Endkunden an Billigheimer Agenturen ihr Wohlgefallen gefunden haben und nur aufs sogenannte Budget achten.

Bei Großunternehmen bekommen Einkäufer sogar Prämien, wenn sie sich mit ihrem Preisdruck bei Dienstleistern durchsetzen können.

Ich scheue mich nicht, Flagge zu zeigen und bekomme demzufolge weniger Anfragen und noch weniger Bestellungen.

Was Agenturen betrifft denke ich, dass es vielen von ihnen prinzipiell egal ist, wer die Arbeit macht - wenn der (öfters mal sehr niedrige) Preis stimmt. Den Kunden wird dann vorgegaukelt, die Qualität wäre ja unabhängig vom Preis gewährt, weil man ja nur Diplomübersetzer einsetzen würde.

Nur:
Agnes Lenkey wrote:
Und man spricht nicht viel in den Foren davon, aber ich habe immer ein sehr starkes Gefühl/Gedanken über die Haftung: für mich ist meine Arbeit eine sehr grosse Verantwortlichkeit, wie soll ich das für wenig Geld schaffen? Es ist unmöglich eine so grosse Verantwortung einfach für lächerliche Preise leisten zu können.


Also: Übersetzung, evtl. Terminologierecherchen, Formatierung, Eigenlektorat u. s. w. all inclusive für z. B. 0,06 bis 0,08 € / Wort ? Nicht einmal im Traum, und noch viel weniger für den o. a. fürstlichen Preis von 0,0075 € / Wort.


[Edited at 2012-02-11 12:27 GMT]
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Cetacea
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Die alte Geschichte... Feb 11, 2012

Laurent KRAULAND wrote:
Und ich glaube kaum, dass irgendeine Kollegen darum gebeten hätten, unter 1 Euro-Cent pro Wort bezahlt zu werden. Vielmehr hat die Agentur beim Endkunden Dumping getrieben, um Aufträge zu bekommen.


Darum gebeten hat vielleicht niemand, aber solche unterirdischen Preise werden trotzdem mit (un)schöner Regelmässigkeit immer wieder akzeptiert. Wie Siegfried so richtig feststellt:

Siegfried Armbruster wrote:
Hier sind die Übersetzer aufgerufen solche Angebote einfach nicht anzunehmen. Wenn die Übersetzer diese Agenturen auf Ihren Aufträgen sitzen lassen würden, wäre das Problem nach 6 Monaten verschwunden. Aber das geschieht halt leider nicht.

Solange irgendjemand immer wieder mit Dumping-Preisen durchkommt, wird der Druck auf die Preise anhalten. Es wäre langsam an der Zeit dass die Übersetzer mit ihrem Gejammer über die "bösen" Agenturen aufhören und einfach mal ein paar Monate Flagge zeigen.


Hoffnung, dass das geschieht, habe ich allerdings keine. In einem anderen Thread dieses Forums (http://www.proz.com/forum/german/217889-tipps_f��r_studenten.html) wird einem Studenten von einem werten Kollegen sogar empfohlen, Dumping zu praktizieren. Er/sie könne sich ja auf ein paar wenige Agenturen beschränken und dann später von anderen höhere Preise verlangen. Oder in ein anderes Land auswandern...




[Edited at 2012-02-11 13:59 GMT]

[Edited at 2012-02-11 14:01 GMT]


 
Laurent KRAULAND (X)
Laurent KRAULAND (X)  Identity Verified
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US-Methode? Feb 11, 2012

Cetacea wrote:

(.../...)

Hoffnung, dass das geschieht, habe ich allerdings keine. In einem anderen Thread dieses Forums (http://www.proz.com/forum/german/217889-tipps_f��r_studenten.html) wird einem Studenten von einem werten Kollegen sogar empfohlen, Dumping zu praktizieren. Er/sie könne sich ja auf ein paar wenige Agenturen beschränken und dann später von anderen höhere Preise verlangen. Oder in ein anderes Land auswandern...




Das nenne ich die US-Methode. Sprich, man soll klein oder sogar winzig anfangen (wie bereits erwähnt: mit Dumping) und sich nach und nach hochfressen. Ob diese Methode heutzutage immer noch mit Erfolg verbunden ist, scheint mir jedoch fraglich.


 
Serdar Mermey
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Eine Gemeinschaft, die die Interessen der Übersetzer vertritt Feb 12, 2012

[quote]opolt wrote:

"Serdar, nichts für ungut, aber was soll das letztlich denn bringen?"

Die Situation ist doch klar: auf der einen Seite stehen die Direktkunden und auf der anderen die Übersetzer und dazwischen die Agenturen.

Eine Kollegin hatte in ihrem Blog ("Die Agenturschleife") geschrieben: ein Auftraggeber vergibt einen Auftrag zu einem Zeilenpreis von 2 € für Übersetzung und Lektorat. Die erste Agentur hat dafür keinen Übersetzer zur Hand und schreibt diese weiter aus. Natürlich will sie daran verdienen und daher bleibt ein Teil bei ihr haengen. Kurzum erst die 3. oder 4. Agentur findet den geeigneten Übersetzer und vergibt den Auftrag zu 0,40€/Zeile für Übersetzung und Lektorat! Auch die angemessene Zeit für Übersetzung und Lektorat ist zwischenzeitl. so kurz, daß zu dem Dumpingpreis noch eine hektische "Dumpingzeit" übrigbleibt.

Fazit: wenn anstelle der Agenturen eine Genossenschaft der Übersetzer den Auftrag bekommt, wird vielleicht für 1,80 € der Auftrag an einen guten Übersetzer vergeben, und es verbleibt auch genügend Zeit für Übersetzung und Lektorat. Die 20 Cent sind für die Unkosten der Genossenschaft verblieben. Der Übersetzer haftet für seine Übersetzung selbst. Die Genossenschaft sichert sich gegenüber dem Übersetzer entsprechend ab. Sie übernimmt die Auftraege, die ihre Übersetzergenossen anbieten.

Auch wenn nur eine Agentur zwischengeschaltet wurde, ist sowohl die Zeit, als auch die Bezahlung als auch die Zeit kürzer. Manche Agenturen behalten sogar die Hälfte für sich!

Wollen wir aus dieser Situation raus, so muss eine selbstlose Genossenschaft (o.ä.) für unsere Interessen auftreten! Die Genossenschaft wird von Übersetzern geführt, die in einem bestimmten Zyklus von Übersetzern gewaehlt werden.

Der Kostenanteil für die Genossenschaft wird jedes Jahr nach den laufenden und voraussichtlichen Kosten neu festgelegt, also KEIN GEWINNPRINZIP! Und daher ist das mit einer Agentur nicht vergleichbar (da Gewinnmaximierungsprinzip!).
Je nach Anzahl und Auftragseingang kann dieser Anteil z. Beispiel 5% oder 20% betragen. Je mehr Übersetzer darin organisiert sind, desto weniger wird der Kostenanteil prozentual werden.

OPOLT:
"Kurz, am Ende des ganzen Prozesses findet man sich, in welcher Form auch immer, auf der anderen Seite der "Front" wieder. Schön und gut, aber eine Lösung ist das wohl kaum. Da gebe ich Siegfried voll und ganz Recht."

Aus den obigen Ausführungen ergibt sich, vorausgesetzt man denkt konstruktiv, daß dies nicht die einzige, aber eine gute Lösung ist (und mit einer Agentur nicht zu vergleichen ist).

Es sei denn, man möchte die jetzige Situation (mit Dumpingpreisen etc.) beibehalten!

Ich hatte in einem Fachbuch von Frederic Vester mal gelesen: Veraenderungen solcher Art werden durch Manche als Gefahr gewertet und deswegen kritisert (damit der alte "gute" Zustand beibehalten wird). Kann es sein, dass dies auch hier der Fall ist?

Wie ich in einem Managementbuch gelesen hatte: in sich verändernden Zeiten ist das einzig Beständige die Veränderung selbst!

Entweder aendert sich das Denken oder die Agenturabhängigkeit (für die meisten) bleibt bestehen. Wer sich bei dieser Anhängigkeit wohl fühlt (oder einen Vorteil durch die Agenturen oder Auftragsweitervergabe geniesst), für die ist die Genossenschaft nicht geeignet (und deren Kritik ausser Acht zu lassen!).

Kollegiale und sonntägliche Grüße
Serdar



[Bearbeitet am 2012-02-12 07:11 GMT]


 
Serdar Mermey
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Verbleibt das konstruktive Begehen von hier nach dort! Feb 12, 2012

Elke Pielmeier wrote:

Man könnte ja einmal unvoreingenommen darüber nachdenken.
Ich persönlich finde die Idee erst mal gar nicht so schlecht, als dass man sie gleich komplett verwerfen müßte.



[Bearbeitet am 2012-02-09 19:09 GMT]


Danke Kollegin Elke!

"Man könnte ja einmal unvoreingenommen darüber nachdenken."

Konstruktive Kritik ist angesagt: die jetzige Situation ist klar, auch die zukünftige Situation, die ich beschrieben habe dürfte ziemlich verstaendlich (und klar) sein..

Verbleibt das konstruktive Begehen von hier nach dort!

Ich habe soeben einige Gedanken dazu verfasst: um Wiederholungen zu vermeiden, darf ich höflich darauf verweisen.

Freundliche und kollegiale Grüße
Serdar


 
Serdar Mermey
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Qualitätsmanagement ist Grundlage Feb 12, 2012

Siegfried Armbruster wrote:

Serdar Mermey wrote:
Die Kooprative nimmt die Auftraege insgesamt für alle zugehörigen Übersetzer an und verteilt diese an ihre zugehörigen Übersetzer: nach einem durch die zugehörigen festgelegten fairen Verfahren.


Sorry, aber ich werde einer solchen "Institution" sicher keinen Auftrag erteilen. Als Agentur sehe ich eine unserer Aufgaben darin, jeweils den am besten geeigneten Übersetzer zu finden. Das ist eine der Grundlagen unseres Qualitätsmanagements.



Ich hatte ja geschrieben, daß Agenturen nicht angesprochen sind, aber gut, daß Sie diesen Punkt zur Erwaehnung bringen:

Mit Sicherheit soll die Genossenschaft keine Auftraege von Agenturen annehmen, sondern durch Direktkunden! Und Qualitätsmanagement ist das A und O für die Interessenvertretung der Genossenschaft gegenüber Kunden.

Kollegiale Grüße
Serdar


 
Siegfried Armbruster
Siegfried Armbruster  Identity Verified
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In memoriam
Der Auftragnehmer haftet Feb 12, 2012

Serdar Mermey wrote:
Der Übersetzer haftet für seine Übersetzung selbst. Die Genossenschaft sichert sich gegenüber dem Übersetzer entsprechend ab. Sie übernimmt die Auftraege, die ihre Übersetzergenossen anbieten.


Also nochmal: Stelle dir bitte vor ich wäre der Auftraggeber.

Wer ist mein Ansprechpartner? Die Kooperative oder der Übersetzer?
Wem erteile ich den Auftrag? Der Kooperative oder dem Übersetzer?
Wer such den am besten geeigneten Übersetzer/das Team zusammen? Der Auftraggeber oder die Kooperative?
Wer führt nach EN 15038 die Revision/das Editing durch?
Wie wird mir nach EN 15038 die Qualifikation der Person(en), die meinen Auftrag durchführen, nachgewiesen?
Wer ist verantwortlich für QA und Formatierung?
Wer ist Ansprechpartner bei eventuellen Qualitätsmängeln, und wer behebt diese?
Wen muss ich bezahlen? Die Kooperative oder den Übersetzer?


Das sind ganz einfache Fragen, aber für mich als Auftraggeber sind sie für die Auftragsvergabe entscheidend.

Also "Butter bei de Fische" und kein visionären Floskeln mehr. Wir sind für alle möglichen Lösungen offen, aber die obigen Fragen müssen beantwortet und die Antworten dokumentiert sein.


 
Siegfried Armbruster
Siegfried Armbruster  Identity Verified
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In memoriam
Ach so - na dann wünsche ich viel Erfolg Feb 12, 2012

Serdar Mermey wrote:

Ich hatte ja geschrieben, daß Agenturen nicht angesprochen sind, aber gut, daß Sie diesen Punkt zur Erwaehnung bringen:

Mit Sicherheit soll die Genossenschaft keine Auftraege von Agenturen annehmen...


Jetzt versteh ich das Ganze viel besser. Wenn die Kooperative keine Aufträge von Agenturen möchte, soll mir das recht sein.


 
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Wie man das Einkommen der Übersetzer verbessern kann






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