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Wie viele Tippfehler sind akzeptabel?
Thread poster: Elke Fehling
Jeff Whittaker
Jeff Whittaker  Identity Verified
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Wie viele Tippfehler sind akzeptabel? Dec 12, 2011

Haluk Erkan wrote:

...Die laenge des Textes sollte auch kein Pardon dafür sein.


Die Länge


 
Max Chernov
Max Chernov
Russian Federation
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Für mich ist es relativ einfach... Dec 12, 2011

Ich muss mich entschuldigen, da ich dieses Thema erst heute bemerkt habe. Für mich gilt es relativ einfach: bei der Übersetzung in die Muttersprache (Russisch) lasse ich prinzipiell weder Tipp-, noch Stilfehler (wie ist es denn - ich muss ja die Muttersprache perfekt beherrschen und fit halten, damit ich auch die Arbeit hier kriegen konnte), bei der Übersetzung in die Fremdsprache (Deutsch) - weiss nicht, ob die Artikeln zu den Tippfehlern gehören - habe leider die "Akkudativ"-Seuche ... See more
Ich muss mich entschuldigen, da ich dieses Thema erst heute bemerkt habe. Für mich gilt es relativ einfach: bei der Übersetzung in die Muttersprache (Russisch) lasse ich prinzipiell weder Tipp-, noch Stilfehler (wie ist es denn - ich muss ja die Muttersprache perfekt beherrschen und fit halten, damit ich auch die Arbeit hier kriegen konnte), bei der Übersetzung in die Fremdsprache (Deutsch) - weiss nicht, ob die Artikeln zu den Tippfehlern gehören - habe leider die "Akkudativ"-Seuche und muss zwei- oder dreimal korrigieren, und wegen des Zeitmangels schleichen leider einige Fehler durch... Deswegen bin ich immer nicht sehr bei den KudoZ-Antworten sicher...leider.Collapse


 
Elke Fehling
Elke Fehling  Identity Verified
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TOPIC STARTER
Seriös? Dec 12, 2011

Haluk Erkan wrote:

Ich denke immer noch, dass Tippfehler -also fehler beim Tippen- in einer Übersetzung nicht vorkommen sollten. Das meine ich nicht ironisch, da bin ich sehr ernst. Die laenge des Textes sollte auch kein Pardon dafür sein. Frau Schnell hat jedoch Recht: Es sollte Stil heissen. Ich bitte um Entschuldigung, es kommt nicht wieder vor.

Sie hat auch Recht, wenn Sie schreibt, dass Übersetzer eigentlich (...) gezielt für die zukünftige Leserschaft und Zielgruppe schreibt. Das ist (meist) korrekt. Was ist aber wenn der Kunde einen bestimmten Stil vorschreibt/bevorzugt, der überhaupt nicht zum Thema passt? Das war gemeint mit Stil und Kundenwunsch; nicht mehr, nicht weniger.

Ich wünsche allen KollegenInnen einen guten Start in die neue Woche.
______________________________________________________________________

Wie ist das weihnachtliche Wetter in Deutschland? Immer noch kein Schnee? Hier in Didim auch kein Schnee: Wir haben mittags immer noch um die 20 Grad! Und kein Winter in Sicht...

[Bearbeitet am 2011-12-12 04:34 GMT]


Haluk,

dir ist bewusst, dass deine Texte vor Tippfehlern nur so wimmeln? Ich finde es etwas schwer jemanden ernst zu nehmen, der selbst so viele Fehler macht. Deinem Profil entnehme ich, dass du Übersetzungen ins Deutsche anbietest; die Tatsache, dass Du eventuell kein Muttersprachler bist, zählt für mich hier also nicht.

Eigentlich zeigst du damit genau, wo das Problem liegt: Ziel ist es, keine Fehler zu machen. Das ist auch mein Ziel. Der ideale Text enthält auch keine Fehler. Aber praktisch ist es eben oftmals etwas schwer, das Ideal zu erreichen.

Elke


 
Haluk Erkan
Haluk Erkan  Identity Verified
Türkiye
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Fehlerteufel vs. Seriösität Dec 12, 2011

Elke Fehling wrote:Haluk,

dir ist bewusst, dass deine Texte vor Tippfehlern nur so wimmeln?


Schön! Der Fehlerteufel schlägt um sich! Hier haben wir einen klassischen Satzbaufehler. Denn es heißt: Ist dir bewusst...

Mir ist lieber, wenn man mir ganau sagen würden, wo die anderen Tippfehler sein sollten -abgesehen von denen, die bereits angesprochen wurden-, anstatt pauschal zu urteilen.


 
Gudrun Wolfrath
Gudrun Wolfrath  Identity Verified
Germany
Local time: 13:09
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Genau, Haluk. Dec 12, 2011

"Schön! Der Fehlerteufel schlägt um sich! Hier haben wir einen klassischen Satzbaufehler. Denn es heißt: Ist dir bewusst...

Mir ist lieber, wenn man mir ganau sagen würden, wo die anderen Tippfehler sein sollten -abgesehen von denen, die bereits angesprochen wurden-, anstatt pauschal zu urteilen."

Nobody's perfect ("genau" statt "ganau")

Grüße
Gudrun


 
Erik Freitag
Erik Freitag  Identity Verified
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Tippfehler Dec 12, 2011

Elke Fehling wrote:Haluk,

dir ist bewusst, dass deine Texte vor Tippfehlern nur so wimmeln?


In der Tat!

Haluk Erkan wrote:

Mir ist lieber, wenn man mir ganau sagen würden, wo die anderen Tippfehler sein sollten -abgesehen von denen, die bereits angesprochen wurden-, anstatt pauschal zu urteilen.


Lieber Haluk,

ich hatte schon mal angefangen, auf Deinen Beitrag zu antworten, habe das aber dann wieder verworfen, weil ich dachte, so schlimm sei es ja nicht. Da du aber darum bittest, mache ich mir gerne die Mühe:

Haluk Erkan wrote:

Ich denke immer noch, dass Tippfehler -[1][2]also fehler[3] beim Tippen[4]-[5] in einer Übersetzung nicht vorkommen sollten. Das meine ich nicht ironisch, da bin ich sehr ernst. Die laenge[6][7] des Textes sollte auch kein Pardon dafür sein. Frau Schnell hat jedoch Recht: Es sollte Stil heissen[8]. Ich bitte um Entschuldigung, es kommt nicht wieder vor.

Sie hat auch Recht, wenn Sie schreibt, dass Übersetzer eigentlich (...) gezielt für die zukünftige Leserschaft und Zielgruppe schreibt[9]. Das ist (meist) korrekt. Was ist aber[10] wenn der Kunde einen bestimmten Stil vorschreibt/bevorzugt, der überhaupt nicht zum Thema passt? Das war gemeint mit Stil und Kundenwunsch; nicht mehr, nicht weniger.

Ich wünsche allen KollegenInnen[11] einen guten Start in die neue Woche.



Elf (bzw. neun, siehe unten) Fehler also in etwas mehr als 100 Wörtern! Im Einzelnen:

1 und 5: Minuszeichen statt Gedankenstrich (wobei ich gar nicht sicher bin, ob man es im Forum überhaupt richtig machen kann), lassen wir diese Fehler also bei der Zählung mal weg

2 und 4: fehlendes Leerzeichen

3 und 6: Großschreibung

7: ae statt ä

8: "heissen" statt "heißen"

9: "schreibt" statt "schreiben"

10: fehlendes Komma

11: Wenn schon Binnenmajuskel, dann heißt es "KollegInnen".

Wie gesagt, ich finde die Fehler in einem Forum nicht ganz so schlimm, aber entscheidend ist, dass man sich ihrer bewusst ist (was bei Dir nicht der Fall zu sein scheint).

Auf jeden Fall würde ich einen derartig vor Fehlern strotzenden Text, den ich als Kunde von Dir erhielte, mit "setzen - sechs!" zurückgeben.

Um nun auf die ursprüngliche Fragestellung zurückzukommen: Wer sowas nicht auch ohne Korrekturhilfe bemerkt, wird sicherlich die Fehler, die diese nicht korrigiert (und das sind nicht wenige) nicht bemerken können. Mit anderen Worten: Eine automatische Korrekturhilfe kann ein hilfreiches Werkzeug sein, ist aber auf keinen Fall ausreichend.

PS: Im Übrigen ist die von Dir in Elkes Beitrag bemängelte Satzstellung durchaus nicht falsch, sondern in keiner Weise zu beanstanden.




[Bearbeitet am 2011-12-12 13:26 GMT]

[Bearbeitet am 2011-12-12 13:27 GMT]


 
opolt
opolt  Identity Verified
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Nehmt's nicht so ernst Dec 12, 2011

Also ehrlich gesagt, ich sehe das hier in den Foren ziemlich entspannt. Bei den KudoZ-Geschichten ist es vielleicht was anderes, aber warum sollen wir uns hier gegenseitig beweisen, wie gut wir sind?

Ok, in diesem konkreten Falle war es auch ein bisschen eine Diskussion mit Augenzwinkern und so ...

Aber generell ist mir aufgefallen, dass bei Tipp- oder sonstigen sprachl. Fehlern in den Foren immer schnell jemand zur Stelle ist, der darauf hinweist ... Und das bei allen
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Also ehrlich gesagt, ich sehe das hier in den Foren ziemlich entspannt. Bei den KudoZ-Geschichten ist es vielleicht was anderes, aber warum sollen wir uns hier gegenseitig beweisen, wie gut wir sind?

Ok, in diesem konkreten Falle war es auch ein bisschen eine Diskussion mit Augenzwinkern und so ...

Aber generell ist mir aufgefallen, dass bei Tipp- oder sonstigen sprachl. Fehlern in den Foren immer schnell jemand zur Stelle ist, der darauf hinweist ... Und das bei allen Sprachen, wo ich mitmische. Ich finde, das ist (von Ausnahmen abgesehen) ein zusätzlicher Stress, den wir uns nicht antun müssen. Zumal wenn jemand in einer Fremdsprache schreibt. Wenn man schon darauf besteht, dann kann man das ja auch in einer privaten Nachricht erledigen. Ich habe oft beobachtet, dass solche Interventionen die Diskussionen behindern oder sogar beenden.

Abgesehen davon, ich verwende privat noch häufig die alte Rechtschreibung, die neue Orthographie ist ja auch nicht wirklich so das Gelbe vom Ei, mal ehrlich. Nicht alle als amtlich festgelegten orth. Stupiditäten muss man mitmachen. Außerdem ist dies auch weiterhin nur die offizielle Rechtschreibung. Und manche Forumsdiskussion sehe ich eben eher als privaten Meinungsaustausch an. Zumindest betrachte ich das nicht immer als "Arbeit" oder gar als "Test" meiner Fähigkeiten. Ja, ja, ich weiß, Google und so, aber was soll's? Ich glaube nicht, dass irgendwelche Auftraggeber die Zeit haben, unsere Forenbeiträge nach Fehlern zu durchforsten, und falls sie sich diese Zeit nehmen, tun sie mir leid.

Kurz, ich sehe das ganz relaxt und würde mir wünschen, dass mehr Leute so denken wie ich. Es reicht schon, wenn die Auftraggeber wegen ein paar klitzekleiner Tippfehler vielleicht gleich die ganze Qualifikaktion in Frage stellen (siehe OP), warum sollen wir uns dann hier gegenseitig überwachen? Konzentrieren wir uns lieber drauf, unsere Arbeit ordentlich zu machen ...

Musste ich wirklich mal loswerden.
Collapse


 
Erik Freitag
Erik Freitag  Identity Verified
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Genau. Dec 12, 2011

opolt wrote:

Also ehrlich gesagt, ich sehe das hier in den Foren ziemlich entspannt.


Eben, meine Worte. Einige Äußerungen gaben jedoch Anlass zu der Befürchtung, dass der Verfasser bei seinen Übersetzungsaufträgen die selbe (von ihm offenbar für einwandfrei befundene) Qualität bietet wie hier im Forum.


 
Max Chernov
Max Chernov
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Nobody's perfect. :) Dec 12, 2011

Haben Sie das immer im Kopf, wenn Sie solche Worte schreiben wollen.

Was die Tippfehler anbetrifft, so glaube ich, dass manche von Ihnen übertreiben (oder so "stelzen"), wenn sie die Substantive z.B. klein schreiben. In der Tat wird keiner von Ihnen so was in einem einfachen, geschriebenen Brief zulassen - das sei doch in der Vorschulperiode gelernt, oder?

Disclaimer: der Text kann Tipp-, od
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Haben Sie das immer im Kopf, wenn Sie solche Worte schreiben wollen.

Was die Tippfehler anbetrifft, so glaube ich, dass manche von Ihnen übertreiben (oder so "stelzen"), wenn sie die Substantive z.B. klein schreiben. In der Tat wird keiner von Ihnen so was in einem einfachen, geschriebenen Brief zulassen - das sei doch in der Vorschulperiode gelernt, oder?

Disclaimer: der Text kann Tipp-, oder auch Sinnfehler enthalten, somit ist für Puriste gefährlich!
Collapse


 
Elke Fehling
Elke Fehling  Identity Verified
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TOPIC STARTER
Nun ja... Dec 12, 2011

... ich oder wir echauffieren uns so über den Text mit den vielen Tippfehlern weil der Autor behauptet, Fehler dürften und könnten nicht sein, wenn man nur aufmerksam genug arbeitete. Würde ich so etwas behaupten, würde ich mir zumindest Mühe geben, diese These auch in einem solchen Forum zu belegen - durch einen fehlerfreien Forumsbeitrag. Das ist dem Autoren jedoch wiederholt nicht gelungen. Darüber hinaus zeigt er ja auch, dass er die deutsche Sprache gar nicht gut genug kennt, um wirk... See more
... ich oder wir echauffieren uns so über den Text mit den vielen Tippfehlern weil der Autor behauptet, Fehler dürften und könnten nicht sein, wenn man nur aufmerksam genug arbeitete. Würde ich so etwas behaupten, würde ich mir zumindest Mühe geben, diese These auch in einem solchen Forum zu belegen - durch einen fehlerfreien Forumsbeitrag. Das ist dem Autoren jedoch wiederholt nicht gelungen. Darüber hinaus zeigt er ja auch, dass er die deutsche Sprache gar nicht gut genug kennt, um wirklich fehlerfrei zu schreiben. Ich weiß nicht, vielleicht sind türkische Rechtschreibkontrollen sprachbedingt zuverlässiger, so dass sich die Frage dort tatsächlich gar nicht erst stellt?

Ich finde die Frage gar nicht so uninteressant: Ist es wirklich möglich, als einzelner Autor mit begrenzter Zeit (bleibt zu definieren) einen längeren (bleibt auch zu definieren) Text fehlerfrei zu übersetzen. Ohne jegliche Flüchtigkeitsfehler?
Collapse


 
Elke Fehling
Elke Fehling  Identity Verified
Local time: 13:09
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TOPIC STARTER
Übersetzungen in Fremdsprache Dec 12, 2011

Max Chernov wrote:

Ich muss mich entschuldigen, da ich dieses Thema erst heute bemerkt habe. Für mich gilt es relativ einfach: bei der Übersetzung in die Muttersprache (Russisch) lasse ich prinzipiell weder Tipp-, noch Stilfehler (wie ist es denn - ich muss ja die Muttersprache perfekt beherrschen und fit halten, damit ich auch die Arbeit hier kriegen konnte), bei der Übersetzung in die Fremdsprache (Deutsch) - weiss nicht, ob die Artikeln zu den Tippfehlern gehören - habe leider die "Akkudativ"-Seuche und muss zwei- oder dreimal korrigieren, und wegen des Zeitmangels schleichen leider einige Fehler durch... Deswegen bin ich immer nicht sehr bei den KudoZ-Antworten sicher...leider.


Hm. Ich versuche, meine Texte immer so perfekt wie möglich abzugeben. Im Idealfall ist ein von mir übersetzter Text also fehlerfrei. Ich würde niemals auf eine letzte Kontrolle verzichten, auch nicht in dem Wissen, dass mein Kunde eh noch einen Proofreader engagiert hat. Und wenn ich genügend Zeit habe, lese ich meine Texte auch gerne noch ein zehntes Mal durch, bevor sie an den Kunden gehen.

Genau aus diesem Grund übersetze ich jedoch nicht in eine Fremdsprache. Wenn ich weiß, dass mein Text nicht perfekt sein kann, egal wie viel Mühe ich mir gebe, dann lasse ich es. Das gilt auch für Fachbereiche, die ich nicht beherrsche.


 
Haluk Erkan
Haluk Erkan  Identity Verified
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Literarisch Dec 13, 2011

Meine belanglosen Schreibfehler im Forum sind so belanglos
wie eine Handvoll Schneeflocke in der Arktis.


 
RWSTranslation
RWSTranslation
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Zurück zur Frage Dec 13, 2011

Hallo,

nachdem sich nun in großer Breite über die Fähigkeiten der Diskutanten (oder heißt es Duellanten?) ausgetauscht wurde, könnten wir ja auch wieder zum Thema zurückkommen.

Wie viele Fehler (oder wie schwere fehler) sind aus vertragsrechtlichen Gesichtspunkten in einer Übersetzung akzeptabel?

In der Übersetzerlounge auf Xing habe ich letztens einen Beitrag gelesen, der sagte so etwa: ... wenn nichts anderes vereinbart wurde, schuldet der Überse
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Hallo,

nachdem sich nun in großer Breite über die Fähigkeiten der Diskutanten (oder heißt es Duellanten?) ausgetauscht wurde, könnten wir ja auch wieder zum Thema zurückkommen.

Wie viele Fehler (oder wie schwere fehler) sind aus vertragsrechtlichen Gesichtspunkten in einer Übersetzung akzeptabel?

In der Übersetzerlounge auf Xing habe ich letztens einen Beitrag gelesen, der sagte so etwa: ... wenn nichts anderes vereinbart wurde, schuldet der Übersetzer im Rahmen des Werkvertrages ein Produkt mittlerer Güte, dass zum Gebrauch geeignet ist. ...

Was genau ist das denn nun?

Mein Ansatz ist, diese Unwägbarkeiten möglichst zu vermeiden (was mir in der Praxis natürlich auch nicht oft gelingt) und die Anforderungen an die Qualität (hier Fehlerfreiheit) etwas besser zu definieren. Dazu dienen Style Guides, Terminologiefestlegungen und ein Evaluationsschema, dass eine zumindest subjektiv quantifizierbare Aussage über die Qualität macht.

Viele Grüße

Hans
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opolt
opolt  Identity Verified
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Local time: 13:09
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"Mittlere Güte" Dec 13, 2011

DSC wrote:

...

In der Übersetzerlounge auf Xing habe ich letztens einen Beitrag gelesen, der sagte so etwa: ... wenn nichts anderes vereinbart wurde, schuldet der Übersetzer im Rahmen des Werkvertrages ein Produkt mittlerer Güte, dass zum Gebrauch geeignet ist. ...

Was genau ist das denn nun?

Mein Ansatz ist, diese Unwägbarkeiten möglichst zu vermeiden (was mir in der Praxis natürlich auch nicht oft gelingt) und die Anforderungen an die Qualität (hier Fehlerfreiheit) etwas besser zu definieren. Dazu dienen Style Guides, Terminologiefestlegungen und ein Evaluationsschema, dass eine zumindest subjektiv quantifizierbare Aussage über die Qualität macht.

...


Wenn es nach dieser ominösen "mittleren Güte" ginge, dann müsste man einen Querschnitt legen durch das, was die Schreibtische und Computer von Anwälten, Ingenieuren und Behörden verlässt ... und da wären die Anforderungen nicht allzu hoch (man verzeihe mir), bei Tippfehlern nicht und auch sonst was das Sprachliche betrifft. Einigermaßen gute Übersetzer sind da immer besser als der Durchschnitt. Von Ausnahmen (Literatur, evtl. Werbung, Medien ...) mal abgesehen. Das liegt auch in der Natur der Sache, ein Übersetzer muss Sprachbewusstsein haben, für "normale" Menschen ist Sprache aber eher sowas wie ein Medium, das geht hier rein und dort wieder raus und fällt nur gegentlich mal auf, im Rahmen der jew. Spezialisierung ...

Ich bezweifle, dass sich das alles so formalisieren lässt. Eine Agentur mag da höhere Anforderungen haben, aber oft hat man den Eindruck, dass die ganzen Qualitätsstandards und -prozeduren gerade deswegen so hervorgehoben werden, weil eine fundamentale Unsicherheit in dieser Sache besteht. Das überrascht mich nicht. Dinge wie "verstehen, ausdrücken" sind nun mal menschliche Fähigkeiten. Was nützt es, wenn der Anteil der Tippfehler und Auslassungen im Nano-Bereich ist, die Terminologie vereinheitlicht wurde usw. usf., aber die Übersetzung trotzdem oft schwer verständlich bleibt? Dazu könnte ich hier ein Beispiel geben, das fast jeder von euch kennt.

Letztlich ist es viel wichtiger, dass die Leute anständig miteinander umgehen und vernünftig kommunizieren (ich benutze diese altmodischen Worte ganz bewusst). Und daran mangelt es oft. Nicht zuletzt deswegen, weil eine vernünftige Kommunikation u.a. eine Bedingung erfüllen muss: Sie muss explizit sein. Und dazu braucht man Zeit. Und wir alle wissen, wie es mit der Zeit ist. Da können Style Guides u.ä. nur bedingt helfen.

Kurz, ich bin für common sense, das bedeutet für mich Gemein(schafts)sinn und gesunder Menschenverstand, zu gleichen Anteilen. Fragt sich nur, ob überhaupt ein Interesse daran besteht in der "translation industry".


 
Nicole Schnell
Nicole Schnell  Identity Verified
United States
Local time: 04:09
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In memoriam
Brauchbarkeit vs. Fehlerfreiheit Dec 13, 2011

Zum Thema Brauchbarkeit:

Ich habe von Übersetzern Texte erhalten, die rechtschreibtechnisch absolut "fehlerfrei" waren, mit derart polierter Grammatik, perfekten platzierten Kommata und eleganter Schreibweise, dass das Verlagshaus Duden ekstatisch in eine spontane Betriebsfete ausbricht.
Trotzdem waren die Texte nahezu unbrauchbar, ob EU-Text, Vertragstext oder Theaterstück. Warum? Weil der Übersetzer nicht verstanden hatte, worum es eigentlich geht und nur am Schwimmen war
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Zum Thema Brauchbarkeit:

Ich habe von Übersetzern Texte erhalten, die rechtschreibtechnisch absolut "fehlerfrei" waren, mit derart polierter Grammatik, perfekten platzierten Kommata und eleganter Schreibweise, dass das Verlagshaus Duden ekstatisch in eine spontane Betriebsfete ausbricht.
Trotzdem waren die Texte nahezu unbrauchbar, ob EU-Text, Vertragstext oder Theaterstück. Warum? Weil der Übersetzer nicht verstanden hatte, worum es eigentlich geht und nur am Schwimmen war. Solche Übersetzungen kommen daher wie ein totes Pferd im Ballkleid mit Parfum. Mir ist jede gelieferte Übersetzung, die vor Tippfehlern sprießt wie ein Teenagerantlitz mit Pickeln, lieber als jede noch so geschönte Fassung gequirlter Hühnerk..cke. Tippfehler lassen sich korrigieren, ein "toter" Text muss neu geschrieben werden. Die Ursachen für solche schwachen Texte liegen überwiegend in der Unsicherheit des Übersetzers - und der Angst vor Fehlern. Dann wird am Ausgangstext geklebt, als müsste Uhu neu erfunden werden, und der Mangel an Begeisterung wimmert aus jeder Zeile.
Collapse


 
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Wie viele Tippfehler sind akzeptabel?






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