German term or phrase: Verständnisfrage - worauf bezieht sich das "autonom" in diesem Satz? | Mir ist hier nicht ganz klar, worauf sich das "autonom" in der letzten Zeile bezieht - auf den European Research Council? Der Präsident der DFG und der EUROHORCs (European Heads of Research Councils), Professor Dr. Ernst-Ludwig Winnacker, über das Zusammenwachsen des europäischen Forschungsraums Sie sind gerade Präsident der EUROHORCs. Was sind Ihrer Meinung nach die größten Erfolge für Forschung und Forschungsförderung in Europa während Ihrer Amtszeit? Als erstes ist dabei das gemeinsame Programm EURYI (European Young Investigator) Award zu nennen. In diesem Programm wurden kürzlich erstmals Preise an 25 Nachwuchswissenschaftler in Stockholm verliehen. Diesen Preis haben alle Forschungsorganisationen zusammen organisiert. Er wird allein auf Basis wissenschaftlicher Exzellenz, ohne "juste retour", vergeben. Ein solches Vorgehen braucht Übung auf der Ebene des Managements Committees und auf unserer Ebene, der der EUROHORCs. Aber es scheint gelungen, und seit dem 1. September läuft die zweite Ausschreibung. Als zweites ist die Ausweitung von "Money Follows People", also der Möglichkeit, seine Gelder bei einem Umzug ins Ausland mitzunehmen. Das ging bisher nur zwischen Schweiz, Österreich und Deutschland. Mittlerweile haben aber zwölf weitere Länder zugestimmt. Das ist ein wichtiger Beitrag zur Mobilität in Europa. Besonders aus dem Blickwinkel, dass die EUROHORCs, in der ich glaube 37 Organisationen schätzungsweise 18 Milliarden Euro ausgeben, ein entscheidender Player im europäischen Forschungsraum sind. Das ist viermal soviel wie die 4,5 Milliarden, die die Europäische Kommission für Forschung ausgibt. Das dritte waren die erfolgreichen Gespräche mit der Kommission auf gleicher Augenhöhe über das European Research Council (ERC). Der Einfluss dieses Councils liegt auf ganz verschiedenen Ebenen. Es wird ganz wesentlich die Universitätsstrukturen in Europa beeinflussen. Denn die Forscher an den Universitäten müssen ja im Wettbewerb arbeiten können, und auch im europäischen Wettbewerb. Das heißt sie brauchen einen Standort, an dem sie entsprechend ausgestattet sind und arbeiten können. Ein Standort, der solche Fördergelder entgegennehmen kann. Das heißt, wichtig sind beispielsweise die Qualität der Studenten und die vergrößerte Autonomie. Dann wird das ERC Einfluss nehmen auf die nationalen Förderorganisationen. Das fängt damit an, dass die Länder, in denen es keine nationalen Förderorganisationen gibt, wie Frankreich, Spanien, Italien, solche Organisationen gründen. Herr Raffarin hat kürzlich angekündigt, er wolle eine französische Förderorganisation wie die DFG gründen. In den anderen Ländern wird Ähnliches vermutlich auch geschehen. Das fördert den Wettbewerb und die Übung damit. Und schließlich wird es die Zusammenarbeit zwischen den nationalen Förderorganisationen dramatisch verändern. Eben waren die Stichworte EURYI und "Money Follows People", inzwischen werden wir gemeinsame Begutachtung, gemeinsame "Peer Reviews" durchführen und auf diese Weise die Standards der Begutachtung heben. Bislang war das kein Problem, weil die Europäische Union sich nicht explizit mit Grundlagenforschung befasst hat, und daher diese Frage nicht so zur Debatte stand. Obwohl es erstaunlich ist, dass die nationalen Organisationen nicht schon vorher intensiver zusammengetan haben. Eine weitere Erfolgsgeschichte, in diesem Fall nicht für die EUROHORCs aber für Europa, ist sicher das European Science Open Forum (ESOF). Diese Initiative hat jetzt schon, wie an dem Treffen im September 2004 sichtbar, Erfolg und führt zu mehr Erfolg. Und so etwas kann nur gut sein. Die Offenheit, mit der das in Stockholm gemacht worden ist, war außerordentlich beeindruckend. Der Medienresponse auch. Die DFG wird die weiteren Schritte dieses Unternehmens weiterhin intensiv unterstützen. Bei diesem Treffen stellte die DFG zwei Sessionen, das kann man ausweiten. Die DFG lädt in diesem Zusammenhang die "Scientific Community" herzlich zum nächsten ESOF ein, um ein Fest der Wissenschaft zu feiern, zumal das nächste Treffen 2006 in München ist, direkt nach der Fußballweltmeisterschaft. Welche vordringlichen Aufgaben sehen Sie für Ihren Nachfolger auf dem Posten des Präsidenten der EUROHORCS? Welche Schwerpunkte möchten Sie ihm besonders ans Herz legen? Die große Aufgabe ist, gemeinsam mit der Kommission das European Research Council aus der Taufe zu heben. Es gibt bereits ein gemeinsames Papier mit operationellen Details. Das muss weiter ausgearbeitet werden. Die Basis muss erweitert werden. Es müssen die richtigen Kontakte mit der Industrie geknüpft werden, in der auch geforscht wird und zum Teil gut geforscht wird, wenn auch zu wenig. Und es müssen gemeinsam mit der "Scientific Community" die richtigen Rahmenbedingungen für dieses Opus geschaffen werden. Aber es gibt noch viel mehr. Die Kommission wird ihre European Research Area-Aktivitäten (ERA) ausbauen, und da werden die EUROHORCs eine große Rolle spielen, weil sie eben wissen, wie man Geld im Wettbewerb verteilt. Da werden sie sich zur Verfügung stellen. Welcher Aufgaben müssen sich die anderen europäischen Entscheider annehmen? Eine große Verantwortung haben natürlich das Competitive Council und die Kommission, denn sie müssen die richtigen Rahmenbedingungen auch gesetzlicher Natur für die Forschung schaffen. Sie haben die Verantwortung, beispielsweise das European Research Council so aus der Taufe zu heben, dass die von der Wissenschaft formulierten Rahmenbedingungen — wie auch von der EUROHORCs formuliert — den richtigen rechtlichen Rahmen bekommen, **um auch autonom zu sein**. |
| Olaf ReibedanzKudoZ activityQuestions: 10036 ( 2 open) ( 1 without valid answers) ( 115 closed without grading) Answers: 3309 Colombia
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