This site uses cookies.
Some of these cookies are essential to the operation of the site,
while others help to improve your experience by providing insights into how the site is being used.
For more information, please see the ProZ.com privacy policy.
English to German translations [PRO] Bus/Financial - Finance (general) / Devisenmärkte
English term or phrase:GBP
Es geht um den Newsletter einer Plattform für Online-Trading, den ich seit längerem täglich übersetze. Auf einmal moniert der Kunde, dass ich GBP mit "das britische Pfund" übersetze. Es müsse "der britische Pfund" heißen. Auf meine Antwort, "das britische Pfund sei richtig", erhielt ich folgende Antwort:
" 'pound' - client's revision and request: "der Pfund". Please note that there are big differences between das Pfund and der Pfund. Das Pfund is a measure and der Pfund is the meaning of GBP."
Ich verstehe die Welt nicht mehr. Fast täglich lese ich im Wirtschaftsteil der FAZ "das britische Pfund", von "der Pfund" habe ich noch nie gehört.
inzwischen hat sich das Thema erledigt. Auch der Kunde hat letztlich akzeptiert, dass es "das" britische Pfund heißt. Vermutlich stammte die ganze Aufregung daher, dass sich ein Nicht-Muttersprachler eingemischt hatte.
Ich habe mich dadurch aus der Affäre gezogen, dass ich "der" einfach vermieden habe. Im Genetiv ("des Pfundes") besteht ja kein Unterschied, und "die Pfund-Währung" geht notfalls auch.
Die Antworten der Agentur (und insbesondere diese letzte Antwort) klingen für mich übrigens schwer danach, dass das Thema überhaupt nicht mehr beim Endkunden angesprochen wurde. Also vermutlich liegt die Schuld diesmal gar nicht bei den „Wirtschaftsfuzzis“, sondern bei den „Agenturfuzzis“, die der Sprache nicht mächtig sind, sich aber nicht trauen, ihrem Kunden zu widersprechen.
Ich würde da gar nicht groß weiter diskutieren und den Fehler wie gewünscht einbauen. Sollte das dann irgendwann moniert werden, kannst du darauf verweisen, dass du mehrfach auf den Fehler hingewiesen hattest, das aber vom Kunden so gewünscht war.
Heute habe ich auf erneute Nachfrage folgende Anweisung der Agentur erhalten: "Well, while I believe that from your point of view, "das Pfund" is the correct one, well, we will have to go with what the client wants, even if we do not agree with their point of view."
..können einem schon zur Verzweiflung bringen mit ihrer Arroganz/Ignoranz. Wenn ich mir deine Korrespondenzzitate so anschaue, würde ich denen mal eine volle Breitseite in gleicher Währung (entschuldige den Kalauer) heimzahlen. So im Sinne von "als Muttersprachler und qualifizierter wasauchimmer bin ich in der Lage, eine Maßeinheit für Gewicht/Masse von einer Währungsbezeichnung zu unterscheiden. Duden (Link), Wikipedia (Link), sowie diverse Fachwörterbücher (Link) bestätigen im Übrigen zweifelsfrei, dass das Pfund Sterling (GBP, £) im Deutschen grammatikalisches Neutrum ist. Sollten Sie Ihren Kunden dennoch lieber einen grammatikalisch eindeutig falschen Text präsentieren wollen, kann ich die gewünschten Änderungen gern vornehmen, muss dann jedoch jede Haftung für den Text ablehnen und darauf bestehen, dass mein Name nicht in Zusammenhang mit dieses Übersetzungen genannt wird." ...oder so ähnlich. Die brauchen zumindest verbal mal was auf ihre arrogante Nase! (sorry... macht mich aggressiv, sowas..)
Nehmen wir an, ich beauftrage einen Gärtner, Bambus in meinem Garten zu pflanzen. Er sagt mir, dass ich auf jeden Fall eine Wurzelsperre einbauen muss, damit das Grundstück nicht durchwurzelt. Ich sage ihm, das ist Quatsch - er soll den Bambus ohne Sperre pflanzen. Von einem guten Gärtner, Tischler, Grafiker, Banker (egal wer) würde ich erwarten, dass er es ablehnt, Fehler "auf Auftrag" zu machen.
Aus meiner Sicht als Übersetzer wäre es so, dass ich mich jedes Mal schwarz ärgern würde, wenn ich "der Pfund" schreiben würde.
Ich würde also stur weiter "das Pfund" schreiben und darauf bestehen.
Ich weiß, dass es natürlich auch Gesichtspunkte gibt, die dagegen sprechen.
Wäre natürlich eher eine Diskussion für das Forum, aber da das hier öfter angesprochen wurde, wollte ich kurz meine Meinung dazu sagen. Da wäre ich stur.
Zwischen dem Kunden und mit steht eine Agentur. Ich habe schon vor Tagen die Agentur gefragt, wie ich denn nun übersetzen soll, wenn in dem Newsletter das nächste Mal "pound" auftaucht. Darauf warte ich bis heute auf Antwort. Werde Euch berichten, wenn ich Neues erfahre.
Die Frage ist, wie man nun damit umgeht? Der Kunde scheint sich dermaßen sicher zu sein. Wahrscheinlich ist ***Einfach den Kunden aufklären und richtig lassen*** in Anbetracht der Sachlage eine wirklich gute Lösung. Ich bin gespannt, wie es ausgeht : )
Hast du mal die Anzahl der Fehler auf der verlinkten Seite gezählt?
Das ist garantiert eine Übersetzung. Unsere englischsprachigen Kollegen haben auch nach Jahren teilweise noch ein Problem mit den (un)bestimmten Artikeln. Ist ja keine Schande; logisch sind diese natürlich nicht immer.
@Rolf Ich glaube, die Diskussion darüber würde zu weit führen und wäre eher ein Anliegen für das Forum. Das fängt schon bei der Frage an, was für dich eine "niveauvolle Schriftsprache" ist. Abgesehen davon, dass sich im Kapitalismus verkauft, was sich verkaufen lässt und dies nicht, weil es sich so wunderschön anhört =)
Okay, das war ein extremes Beispiel. Was ich sagen wollte, war, dass jemand der sich mit Sprache auseinander setzt, wie wir, mehr über Artikel wissen wird, als ein Wirtschaftler. Bei Terminologie lass ich mich von Fachleuten gerne korrigieren, so lernt man. Aber Grammatik können wir in der Regel besser.
"Ich erkläre doch auch einem Tischler nicht, wie man Tische baut..."
Na ja, bei einem Iischler ist das auch nur selten nötig, weil er genau das gelernt hat.
In manchen höher qualifizierteren Berufen ist die Notwendigkeit aber oft selbstverständlich: Ein frisch gebackener Maschinenbauingenieur z. B. ist sich klar darüber, dass er mit seinem Grundlagenwissen über Materialien und Festigkeitslehre niemals eine brauchbare Kurbelwelle konstruieren kann - auch wenn er stolz ein Diplom mit der Note 1.0 in Mechanik an der Wand hängen hat. Deswegen lässt man ihn eine solche Arbeit auch gar nicht machen.
Ich würde auch bezweifeln, dass der Duden nicht für Fachsprache gilt. Natürlich findet man nicht jedes Fachwort im Duden, aber die Wörter, die im Duden stehen, gelten unabhängig vom Fachgebiet. In solchen Fällen wundert es mich immer, dass überhaupt Fachleute herangezogen werden. Ich erkläre doch auch einem Tischler nicht, wie man Tische baut...
Ich habe mir gerade den Spaß gemacht, meine Wirtschftswörterbücher zurate zu ziehen, und kein einziges kennt "der Pfund", es ist immer "das Pfund". Vielleicht glaubt Dein Kunde eher einem speziellen Wirtschaftswörterbuch als dem Duden ...
"Wobei, das können unmöglich englische Muttersprachler sein."
Kommt drauf an, wie man "Muttersprache" definiert. Rein vom Wort her bedeutet das lediglich, dass man die Sprache als Kind gelernt hat. Das kann ja zunächst nicht viel mehr als Bäckerladen-Einkauf-Niveau sein.
Korrekte, niveauvolle Schriftsprache ist etwas völlig anderes, die beherrschen auch etliche Übersetzer nicht. Auf jeden Fall lernt man sie erst später, aber nicht automatisch und auch nicht in einer Übersetzerausbildung. Und es gilt das, was mir ein Deutsch-Dozent mal gesagt hat: "Wenn das Denken unsauber ist, ist es auch das Geschriebene." Und wo und wie lernt man das Denken?
... und die Verwendung "der Pfund" gibt es weder in der "normalen" deutschen Umgangssprache (bzw. allenfalls als nicht hochsprachlichen Regionalismus) noch in der Wirtschaftsterminologie. Dein Kunde scheint ein hartnäckiger Ignorant zu sein, wenn er selbst Quellen wie das Handelsblatt negiert.
Das Interessante kommt ja in deinem Duden-Eintrag am Schluss: "der Sterling; Genitiv: des Sterlings, Plural: die Sterlinge aber: 5 Pfund Sterling"
Also selbst wenn man von Pfund Sterling redet, wäre es "das", genauso wie bei Kartoffeln ja auch nicht "eine Pfund" herauskommt. Und "Millionen Sterlinge" finde ich bei den Übersetzungen von David Hume und John Russell.
@Thomas Dein Artikel klingt für mich vom Satzbau her auch übersetzt und in dem einen geposteten Satz ist schon ein dass-Fehler enthalten.
Der Pfund ist völlig falsch; man kann sogar Grimms Wörterbuch heranziehen.
@Andrea Es sind eigentlich nur 47 Ergebnisse. Bitte nicht die obere Zahl als Vergleich heranziehen; selbst Google rät davon ab. Oft sind dies auch Sachen aus der Kommentarzeile oder vermutlich Übersetzungen - oder eine WiWi-Arbeit, die noch ganz andere Fehler im Deutschen enthält.
Nichts für ungut, aber ich finde dies ein bisschen blamabel für eine Online-Trading-Webseite. Noch schlimmer, wenn man dann darauf besteht.
Das Pfund, die Krone und die D-Mark. Neulich zur Bildungsdebatte gelesen (Zitat): Die heutigen Abiturienten sind nicht dümmer, sie haben nur weniger gelernt. Ihnen wurde weniger davon beigebracht, was früher als Standard galt.
dass "der britische Pfund" tatsächlich 18.000 Google-Hits ergibt - ich habe das so nämlich auch noch nie gelesen; vielleicht eine "österreichische" Abweichung? Jedenfalls spricht Google eine deutliche Sprache: "das britische Pfund" ergibt nämlich 64.ooo Treffer. Also, meine Unterstützung hast du auch, Klaus :-) - ich würde nie auf die Idee kommen, "der britische Pfund" zu schreiben.
habe es hier leider mit einem schwierigen Kunden zu tun, wie folgender Kommentar zu meinen Übersetzungen zeigt: "You have to realize that we are talking about economical German and not the normal spoken German as you use it on a daily base." Er dürfte sich deshalb kaum dafür interessieren, was im Duden steht, das wäre für ihn"normal spoken German", er verlangt "economical German". Aber für mich selbst ist Eure Unterstützung sehr wichtig.
Man liest tatsächlich auch ab und zu „der Pfund“, aber das ist natürlich falsch (siehe Duden-Einträge oben).
So stimmt zum Beispiel in diesem Handelsblatt-Artikel die Überschrift („Politische Risiken belasten das britische Pfund“), aber die Bildunterschrift („Britischer Pfund – Erst vorkurzem erreichte der Pfund einen Höchststand, nun spekulieren Analysten, das politische Spannungen den Wert wieder drücken könnten.“) ist falsch: https://www.handelsblatt.com/finanzen/maerkte/devisen-rohsto...
Falsch hab ich es auch in anderen Artikeln gefunden sowie auf ein paar Währungsrechner-Seiten und im Wikipedia-Artikel zum Tonga-Pfund, in dem zwar meistens „das Pfund“ steht, aber gegen Ende auch einmal „der Pfund“.
... Duden schlägt Sprachgefühl, das eh keins ist. "Der Pfund"? Ich kenn nur "der Pfundskerl". Wo lebt der Kunde und seit wann, und wie hat er Deutsch gelernt? Vielleicht hat er eine Interferenz von einer Drittsprache?
Login or register (free and only takes a few minutes) to participate in this question.
You will also have access to many other tools and opportunities designed for those who have language-related jobs
(or are passionate about them). Participation is free and the site has a strict confidentiality policy.