Erste Erfahrung mit Post-Editing
Thread poster: mroed
mroed
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Apr 29, 2019

Bisher war noch nie jemand mit dem Wunsch, von mir ein Post-Editing einer maschinellen Übersetzung zu bekommen, an mich herangetreten.

Bis ich dann neulich eine E-Mail-Anfrage eines langjährigen Agentur-Kunden erhielt, in der mir dieser ein Ausgangstext mit der Bitte um Übersetzung zusandte. Es handelte sich um ein Gerichtsurteil, mit sehr namhaften Verfahrensbeteiligten.
Ich sagte zu.
Kurz danach erhielt ich die endgültige Bestätigung - sowie eine zweisprachige xli
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Bisher war noch nie jemand mit dem Wunsch, von mir ein Post-Editing einer maschinellen Übersetzung zu bekommen, an mich herangetreten.

Bis ich dann neulich eine E-Mail-Anfrage eines langjährigen Agentur-Kunden erhielt, in der mir dieser ein Ausgangstext mit der Bitte um Übersetzung zusandte. Es handelte sich um ein Gerichtsurteil, mit sehr namhaften Verfahrensbeteiligten.
Ich sagte zu.
Kurz danach erhielt ich die endgültige Bestätigung - sowie eine zweisprachige xliff-Datei. Erst jetzt merkte ich, dass ich nicht gründlich genug gelesen hatte und es sich nicht um eine Übersetzung, sondern um ein Post-Editing handelte.

Der Schreck war erst mal groß - und wurde noch deutlich größer, als ich mir den vorübersetzten Text ansah. Eine einzige Katastrophe! Teilweise kaum verständlich, es fehlten ganze Satzteile etc.

Während ich noch verzweifelt überlegte, wie ich aus der Geschichte rauskomme, ohne den Kunden vor den Kopf zu stoßen, meldete sich dieser bei mir, um mir mitzuteilen, dass der Auftrag storniert worden sei.
Der Endkunde habe einen Übersetzer gefunden, der den Text (mehr als 6000 Wörter) bis EOB übersetzen könne. Wohlgemerkt: Zum Zeitpunkt der Absage war es bereits 14 Uhr!
Ich war heilfroh, den Auftrag los zu sein, frage mich jedoch seitdem, was wohl aus dieser Übersetzung geworden sein mag. Das Endergebnis hätte ich wirklich allzu gerne gesehen.
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Thayenga
Thayenga  Identity Verified
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MTPE Apr 30, 2019

MTPE ist entweder a) wie eine ganz neue Übersetzung nach Wortpreis oder b( wie ein Lektorat mit festem Stundenpreis zu berechnen.

90% der MT sind derart schlecht, dass es schneller geht, sie ganz neu zu übersetzen. Auch wenn Agenturen der Meinung sind, diese Arbeit müsste nach Worten berechnet werden, ist im Grunde fast immer eine gründliche Revision erforderlich.

Agenturen tendieren auch dazu, MTPE als Übersetzung oder Korrektorat zu deklarieren. Da du einer Über
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MTPE ist entweder a) wie eine ganz neue Übersetzung nach Wortpreis oder b( wie ein Lektorat mit festem Stundenpreis zu berechnen.

90% der MT sind derart schlecht, dass es schneller geht, sie ganz neu zu übersetzen. Auch wenn Agenturen der Meinung sind, diese Arbeit müsste nach Worten berechnet werden, ist im Grunde fast immer eine gründliche Revision erforderlich.

Agenturen tendieren auch dazu, MTPE als Übersetzung oder Korrektorat zu deklarieren. Da du einer Übersetzung zugestimmt hast, solltest du deinen normalen Wortpreis berechnen und alles vom Originaltext aus neu übersetzen.
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ahartje
ahartje
Portugal
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Gestern kam die große Überraschung Apr 30, 2019

Auch ich habe schon häufig MTPE-Aufträge abgelehnt, da die Ergebnisse durchweg schlecht sind, wurde jedoch gestern von einem sehr guten, langjährigen Kunden, der stets auf allerbeste Qualität pocht, davon überrascht, dass jetzt mehr oder weniger alles auf MTPE umgewechselt werden soll. Dabei handelt es sich oft um extrem technische Texte, bei denen ich nicht glaube, dass MT den Sinn erfassen kann.

Ich habe dies dem Kunden gegenüber auch zum Ausdruck gebracht, wobei derzeit noc
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Auch ich habe schon häufig MTPE-Aufträge abgelehnt, da die Ergebnisse durchweg schlecht sind, wurde jedoch gestern von einem sehr guten, langjährigen Kunden, der stets auf allerbeste Qualität pocht, davon überrascht, dass jetzt mehr oder weniger alles auf MTPE umgewechselt werden soll. Dabei handelt es sich oft um extrem technische Texte, bei denen ich nicht glaube, dass MT den Sinn erfassen kann.

Ich habe dies dem Kunden gegenüber auch zum Ausdruck gebracht, wobei derzeit noch nicht über die neuen Bedingungen gesprochen wurde. Es soll mit DeepL gearbeitet werden, wobei ich das Programm derzeit noch nicht kenne, gestern aber drei Textsegmente einer alten Übersetzung zur Probe eingestellt habe und über das Ergebnis in meinen Arbeitssprachen nur mit dem Kopf schütteln konnte.

Ich glaube, diese Arbeitsweise ist nicht nur zeitaufwendiger, sondern auch ermüdender.

Mal abwarten, denn der Kunde/Kollege ist eigentlich sehr verständnisvoll, sodass ich ein derartiges Anliegen von ihm nun wirklich nicht erwartet hätte.
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Egmont Schröder
Egmont Schröder  Identity Verified
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Schön, dass das mal zur Sprache kommt May 2, 2019

Ich habe mir überlegt, auch einen solchen Thread zu starten.

Einige Agenturen, mit denen ich zusammenarbeitete, haben kürzlich auf MTPE umgestellt die entsprechenden Leute gesucht. Ich habe immer abgelehnt, da ich da nicht mitrennen möchte, und mich insgeheim darauf eingestellt, mir in Zukunft einen neuen Job zu suchen.

Ich habe dann doch immer wieder MTPE-Anfragen von besagten Agenturen erhalten, die ich alle abgesagt habe, ich warf aber einen Blick in diese "Übers
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Ich habe mir überlegt, auch einen solchen Thread zu starten.

Einige Agenturen, mit denen ich zusammenarbeitete, haben kürzlich auf MTPE umgestellt die entsprechenden Leute gesucht. Ich habe immer abgelehnt, da ich da nicht mitrennen möchte, und mich insgeheim darauf eingestellt, mir in Zukunft einen neuen Job zu suchen.

Ich habe dann doch immer wieder MTPE-Anfragen von besagten Agenturen erhalten, die ich alle abgesagt habe, ich warf aber einen Blick in diese "Übersetzungen": Sie waren alle äußerst schlecht.
Einige dieser Anfragen waren auch ganz amüsant (nach dem Motto: "Einer unserer Editoren ist von einem großen Projekt abgesprungen, wir suchen dringend jemanden, der das übernimmt!").

Jetzt bekomme ich in letzter Zeit wieder Übersetzungsanfragen von diesen Agenturen.

Habt ihr vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht?
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mroed
mroed
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TOPIC STARTER
Auch Chinesisch? May 3, 2019

Ich hätte eigentlich gedacht, dass die MÜ bei Chinesisch noch nicht richtig Fuß gefasst hätte. Aber das scheint wohl ein Irrtum zu sein.

Ich wundere mich ja nach wie vor, dass ich bisher nur eine einzige MTPE-Anfrage erhalten habe (eben jene, die sich dann ja auch gleich wieder zerschlagen hat). Da ich vornehmlich im Bereich Recht und Marketing tätig bin, legen die Kunden dort vielleicht doch noch mehr Wert auf "Handarbeit"?

Lieber Herr Schröter, wenn ich mir Ihre
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Ich hätte eigentlich gedacht, dass die MÜ bei Chinesisch noch nicht richtig Fuß gefasst hätte. Aber das scheint wohl ein Irrtum zu sein.

Ich wundere mich ja nach wie vor, dass ich bisher nur eine einzige MTPE-Anfrage erhalten habe (eben jene, die sich dann ja auch gleich wieder zerschlagen hat). Da ich vornehmlich im Bereich Recht und Marketing tätig bin, legen die Kunden dort vielleicht doch noch mehr Wert auf "Handarbeit"?

Lieber Herr Schröter, wenn ich mir Ihren Lebenslauf und Ihre Kenntnisse so ansehe, dann würde ich mir evtl. auch überlegen, auf einen anderen Bereich umzusteigen. Sie scheinen ja noch einen großen Teil Ihres Berufslebens vor sich zu haben.
Mit Chinesisch + Fachkenntnissen stehen einem ja derzeit Tür und Tor offen.
Leichter wird's in den nächsten Jahrzehnten in der Übersetzerbranche jedenfalls nicht werden, denke ich.
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Egmont Schröder
Egmont Schröder  Identity Verified
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Chinesisch ist leider nicht sehr gefragt May 7, 2019

Ein Großteil der Übersetzungen, die ich bearbeite, sind Englisch (ich schätze ca. 80 Prozent). Chinesischanfragen sind selten, und dann meist auch nicht mein Fachgebiet. Andere Chinesischübersetzer haben dasselbe Problem. Ich weiß, dass sich das unglaublich anhört, ich kann es selber nicht ganz fassen. Es ist aber so. Vielleicht sollte ich meine Dienstleistungen besser vermarkten, das ist bis jetzt zu kurz gekommen, aber ich denke nicht, dass sich das noch bessern wird.

Bis je
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Ein Großteil der Übersetzungen, die ich bearbeite, sind Englisch (ich schätze ca. 80 Prozent). Chinesischanfragen sind selten, und dann meist auch nicht mein Fachgebiet. Andere Chinesischübersetzer haben dasselbe Problem. Ich weiß, dass sich das unglaublich anhört, ich kann es selber nicht ganz fassen. Es ist aber so. Vielleicht sollte ich meine Dienstleistungen besser vermarkten, das ist bis jetzt zu kurz gekommen, aber ich denke nicht, dass sich das noch bessern wird.

Bis jetzt konnte ich aber von meinem Auftragsvolumen ganz gut leben.

Aktuell habe ich noch keine maschinenübersetzte Chinesischdokumente erhalten. Ich glaube (hoffe?) auch nicht, dass MTPE eine große Zukunft haben wird. Die Übersetzungen sind einfach zu schlecht, und derartie Editionsarbeiten kann keiner langfristig durchhalten. Schließlich weiß man nie, in welcher Qualität die Übersetzung kommt und wie lange man dafür einplanen muss. MTPE ist aktuell ein Trend, auf den einige Agenturen aufspringen, die es aber wieder sein lassen, wenn die Qualität darunter leidet.

Mir ist auch schon aufgefallen, dass MTPE-Arbeiten als normale Editionsarbeiten ausgegeben werden, ein großes Unding. Ich bestehe eigenlich immer darauf, die Übersetzung zu sehen, bevor ich eine Edition annehme (es sei denn ich vertraue der Quelle).

[Bearbeitet am 2019-05-07 08:33 GMT]
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Heinrich Liebing
Heinrich Liebing
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MÜ auch lernfähig May 11, 2019

Ich möchte mich kurz zu meinen Erfahrungen mit MÜ äußern, zumal ich hier durchweg lese, wie schlecht die Ergebnisse doch seien.
Um selbst besser einschätzen zu können, wie das wirklich funktioniert, habe ich vor einigen Monaten begonnen, DeepL als zusätzliche Unterstützung bei der Übersetzung zu verwenden.
Anfangs hatte ich den gleichen Eindruck, der hier vermittelt wird, denn die Übersetzungsvorschläge waren äußerst schlecht. Doch zumindest bei DeepL ist es so, dass da
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Ich möchte mich kurz zu meinen Erfahrungen mit MÜ äußern, zumal ich hier durchweg lese, wie schlecht die Ergebnisse doch seien.
Um selbst besser einschätzen zu können, wie das wirklich funktioniert, habe ich vor einigen Monaten begonnen, DeepL als zusätzliche Unterstützung bei der Übersetzung zu verwenden.
Anfangs hatte ich den gleichen Eindruck, der hier vermittelt wird, denn die Übersetzungsvorschläge waren äußerst schlecht. Doch zumindest bei DeepL ist es so, dass das Programm irgendwie "mitlernen" soll. Und in der Tat: ich habe einen Kunden, eine Behörde, von dem ich Aufträge immer zum gleichen Fachberech bekomme. Ich musste feststellen, dass die MÜ mit der Zeit immer besser wurde, auf einmal anfing, meine Terminologie zu übernehmen und so immer bessere Ergebnisse lieferte. Es ist natürlich noch lange keine perfekte Übersetzung, jedoch kommt es tatsächlich vor, dass auch einzelne Segmente zu 100% übernommen werden können, da absolut korrekt übersetzt. Andere wiederum müssen nachbearbeitet werden, jedoch hält sich der Aufwand in Grenzen.
Im Gegenteil, das Problem liegt darin, dass die "ausgespuckten" Sätze häufig sehr gut und korrekt klingen und man erst beim näheren Hinsehen erkennt, dass hier und da eine falsche Bedeutung oder Zuordnung der Adjektive zu den Substantiven besteht.
Mein Eindruck ist, dass das durchaus etwas ist, das sich in Zukunft immer stärker durchsetzen wird. Auch wenn ich selbst andere Hoffnungen hege.
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Rinus Beckers
 
Matthias Brombach
Matthias Brombach  Identity Verified
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Datenschutz? May 12, 2019

Heinrich Liebing wrote:

ich habe einen Kunden, eine Behörde, von dem ich Aufträge immer zum gleichen Fachberech bekomme. Ich musste feststellen, dass die MÜ mit der Zeit immer besser wurde, auf einmal anfing, meine Terminologie zu übernehmen und so immer bessere Ergebnisse lieferte.


Hallo Heinrich,

kurz nachgefragt: wie hältst du es mit dem Datenschutz, wenn du Deepl so nutzt, dass der Selbstlernalgorithmus von Deepl für deine Quelltexte greifen kann? Ich vermute, du nutzt Deepl zusammen mit der Deepl-API in deinem CAT? Deepl speichert dabei nämlich deine PE-Version des Segments schließlich in der Deepl-Cloud ab, richtig? Dabei werden möglicherweise auch Geschäfts-, Behörden- oder Betriebsgeheimnisse abgespeichert, oder nicht?


 
Rolf Keller
Rolf Keller
Germany
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Es kann keine <i>völlig allein lernende</i> Übersetzungs-KI geben May 13, 2019

Matthias Brombach wrote:

dass der Selbstlernalgorithmus von Deepl für deine Quelltexte greifen kann

Naürlich nutzt DeepL alles, was es in die Finger kriegen kann. Woher sonst konnten die Leute dort unter ihrem früheren Firmennamen Linguee das bekannte Angebot machen? Selbstlernen (ganz gleich, ob Mensch oder Maschine) setzt immer voraus, dass der Lerner sein selbst gefundenes Resultat bewerten kann. Genau das geht bei Übersetzungen ohne weiteren Input natürlich nicht.

Das ist der wesentliche Unterschied z. B. zum Programm Alpha Go, das tatsächlich selbst Spiele wie z. B. Schach erlernen kann: Das Programm sieht es ja, ob es gewinnt oder verliert. Wenn es verliert, ändert es probeweise seinen Algorithmus und sieht dann nach, ob der neue wirklich besser ist.

Ein Übersetzungsprogramm kann aber nicht feststellen, ob Übersetzung A oder B besser ist: Dafür kennt es keine Kriterien. Und schlimmer noch: Wenn es blind herumprobiert, liefert es zwischendurch natürlich auch mal völlig falsche Versionen - was für ein lernendes Schachprogramm keinerlei Problem ist.

Fazit: Ohne fremde Hilfe kann ein Übersetzungsprogramm nicht selbst lernen. Ein Kaspar Hauser könnte das ja auch nicht. Ein solches Programm braucht Input, der ihm zeigt, was eine gute Übersetzung ist und was nicht. Da fragt es sich sofort, wo denn solcher Input herkommen könnte. Menschliche Lektoren? Theoretisch ja, aber praktisch? Wer bezahlt die in der nötigen großen Anzahl, und wer prüft deren Kompetenz? Meiner Meinung nach ist das für die Masse aller Übersetzungen keine realistische Idee.

Bleibt nur der automatisierte Vergleich mit anderen Humanübersetzungen: Wenn die meisten Übersetzer im Kontext X das Fachwort A als B wiedergeben, dann nimmt man das als richtig an. Nun hat aber die Masse keineswegs immer Recht, und außerdem entsteht eine Gefahr ähnlich der sich selbst erfüllenden Prophezeiung: Ab einer bestimmten kritischen Masse von schlechten Übersetzungen schreibt jeder vom anderen dasselbe ab (auf dem Umweg über das Übersetzungsprogramm), ganz gleich, ob es gut oder schlecht ist. Das gilt insbesondere für Fachübersetzungen, weil da viele Übersetzer laut eigenem Bekunden nicht wirklich verstehen, was sie übersetzen, und deswegen blind z. B. bei Linguee abschreiben. Das kann tatsächlich dazu führen, dass solche Abschreiber dominieren, einfach deshalb, weil sie bei manchen Fachgebieten und Textsorten in der Überzahl sind.

Rolf Keller


Kay-Viktor Stegemann
ahartje
 
Hans Lenting
Hans Lenting
Netherlands
Member (2006)
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DeepL-API bekommt kein Feedback May 13, 2019

Matthias Brombach wrote:

kurz nachgefragt: wie hältst du es mit dem Datenschutz, wenn du Deepl so nutzt, dass der Selbstlernalgorithmus von Deepl für deine Quelltexte greifen kann? Ich vermute, du nutzt Deepl zusammen mit der Deepl-API in deinem CAT? Deepl speichert dabei nämlich deine PE-Version des Segments schließlich in der Deepl-Cloud ab, richtig? Dabei werden möglicherweise auch Geschäfts-, Behörden- oder Betriebsgeheimnisse abgespeichert, oder nicht?


Ich habe beim Entwickler von CafeTran Espresso 10 Croissant nachgefragt, ob DeepL über die Programmierschnittstelle irgendwelche Rückmeldungen bekommt. Er hat bestätigt, dass dies nicht der Fall ist.

Anders sieht es natürlich bei der Webversion aus.


 
Matthias Brombach
Matthias Brombach  Identity Verified
Germany
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Dutch to German
+ ...
Das mag für CT zutreffen ... May 13, 2019

Hans Lenting wrote:

Ich habe beim Entwickler von CafeTran Espresso 10 Croissant nachgefragt, ob DeepL über die Programmierschnittstelle irgendwelche Rückmeldungen bekommt. Er hat bestätigt, dass dies nicht der Fall ist.


... deswegen wäre es interessant zu wissen, mit welchem CAT Heinrich arbeitet, da ja seine Zielsegmente vom Deepl-Algorithmus seiner Erfahrung nach verarbeitet werden.


Anders sieht es natürlich bei der Webversion aus.


Kann ich mir nicht vorstellen, da wohl niemand im Zielfenster der Webversion die Zieltextvorschläge editiert.


 
Eric Hahn
Eric Hahn
Local time: 16:15
French to German
+ ...
MT ist nach wie vor auf menschliches Feedback angewiesen May 15, 2019

Rolf Keller wrote:
Fazit: Ohne fremde Hilfe kann ein Übersetzungsprogramm nicht selbst lernen. Ein Kaspar Hauser könnte das ja auch nicht. Ein solches Programm braucht Input, der ihm zeigt, was eine gute Übersetzung ist und was nicht. Da fragt es sich sofort, wo denn solcher Input herkommen könnte. Menschliche Lektoren? Theoretisch ja, aber praktisch? Wer bezahlt die in der nötigen großen Anzahl, und wer prüft deren Kompetenz? Meiner Meinung nach ist das für die Masse aller Übersetzungen keine realistische Idee.


Stimmt. Ich habe kürzlich jemanden kennengelernt, der für Lionbridge Google-Übersetzungen bewertet, und zwar nach dem Multiple Choice-Verfahren. Seine Aufgabe besteht einfach darin, aus vier Übersetzungsvorschlägen denjenigen auszuwählen, der ihm am besten gefällt. Besondere Vorkenntnisse oder Qualifikationen werden nicht verlangt, man muss halt nur Muttersprachler sein. Dieser Klickjob bringt ihm immerhin die stattliche Summe von 1200 Euro pro Monat ein...

[Edited at 2019-05-15 12:00 GMT]


 
Egmont Schröder
Egmont Schröder  Identity Verified
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Chinese to German
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Ich habe gestern einen interessanten "Proofreading"-Auftrag bekommen May 16, 2019

Die Übersetzung des englischen Dokuments liest sich wie folgt:

„Sie wollten die Idee der körperlichen Präsenz mit online Unterricht zu kombinieren, und Video schien, interessante Möglichkeiten für Sie zu tun. Sie waren auch zu ermutigen, ihre Institutionen zu öffnen Ansätze zum Wissensaustausch umfassen und wollte die Chance für Institutionen in der Lage sein, Videos, erstellen Offene Bildungsressourcen für Ihre Region.“

So geht das 1000 bis 2000 Wörter we
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Die Übersetzung des englischen Dokuments liest sich wie folgt:

„Sie wollten die Idee der körperlichen Präsenz mit online Unterricht zu kombinieren, und Video schien, interessante Möglichkeiten für Sie zu tun. Sie waren auch zu ermutigen, ihre Institutionen zu öffnen Ansätze zum Wissensaustausch umfassen und wollte die Chance für Institutionen in der Lage sein, Videos, erstellen Offene Bildungsressourcen für Ihre Region.“

So geht das 1000 bis 2000 Wörter weiter, und ich sollte „nur“ eine Korrektur des Zieltextes vornehmen. Ich habe natürlich abgelehnt, und dann die Nachricht bekommen, dass der Auftrag vergeben wurde. Stellt sich nur die Frage, wer so etwas übernimmt. Das war einmal eine sehr gute Agentur.

Ich verstehe nicht, warum man so ein schlechtes Programm verwendet, ich habe auch hin und wieder DeepL verwendet, und es liefert wesentlich bessere Übersetzungen. Ich verwende DeepL für Abschnitte, die einfach geschrieben und sehr repetitiv sind („Bringen Sie A an B an.“), da ist es eine sehr große Erleichterung. Ansonsten muss ich aber sagen, dass es oft noch sehr große Fehler macht, und eine manuelle Übersetzung einfach schneller geht. Ich schätze, dass DeepL eine Trefferquote von 30 Prozent hat.
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Kay-Viktor Stegemann
Thayenga
 
Eric Hahn
Eric Hahn
Local time: 16:15
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Sinnvolle Ergänzung May 16, 2019

Egmont Schröder wrote:
Ich verwende DeepL für Abschnitte, die einfach geschrieben und sehr repetitiv sind („Bringen Sie A an B an.“), da ist es eine sehr große Erleichterung. Ansonsten muss ich aber sagen, dass es oft noch sehr große Fehler macht, und eine manuelle Übersetzung einfach schneller geht. Ich schätze, dass DeepL eine Trefferquote von 30 Prozent hat.


Bei bestimmten Texten (vor allem Technik) sind die Ergebnisse oft mindestens so gut wie 70%-Matches und stellen somit eine sinnvolle Ergänzung zu TM-Matches dar. Wie 70%-Matches auch sind DeepL-Übersetzungen mit größter Vorsicht zu genießen, von automatischer Übersetzung kann keine Rede sein. Interessant wird das PE solcher Rohübersetzungen ohnehin nur, solange die Möglichkeit besteht, die eigene Produktivität zu steigern, und nicht die anderer.


 


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Erste Erfahrung mit Post-Editing






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