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Ich liebe diesen Beruf - aber lohnt es sich auf Dauer?
Thread poster: Annett Hieber
Annett Hieber
Annett Hieber  Identity Verified
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Mar 20, 2012

Hallo,

aus mehreren aktuellen Anlässen überlege ich mir langsam, diesen Job an den Nagel zu hängen und mir eine feste Stelle als Übersetzer/Fremdsprachensekretärin zu suchen........

Ich liebe diesen Beruf, ich finde ihn Tag für Tag auf's Neue interessant, man lernt so vieles, etc. etc. - aber die, ich sage jetzt mal "administrative" Seite geht mir langsam an die Substanz - nervlich wie auch finanziell: erneute Attacken von GEZ, SWR & Co., immer höhere Nach- und V
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Hallo,

aus mehreren aktuellen Anlässen überlege ich mir langsam, diesen Job an den Nagel zu hängen und mir eine feste Stelle als Übersetzer/Fremdsprachensekretärin zu suchen........

Ich liebe diesen Beruf, ich finde ihn Tag für Tag auf's Neue interessant, man lernt so vieles, etc. etc. - aber die, ich sage jetzt mal "administrative" Seite geht mir langsam an die Substanz - nervlich wie auch finanziell: erneute Attacken von GEZ, SWR & Co., immer höhere Nach- und Vorauszahlungen an das Finanzamt, Kunden, die sehr spät zahlen bzw. denen man hinterher rennen muß, Arbeiten wie Buchhaltung, Aquise etc., oft genug nervenaufreibende Probleme mit den lieben CAT-Tools.....

So langsam frage ich mich schon, ob es das wirklich und langfristig wert ist. Gedanken dieser Art hatte ich schon öfter mal, habe aber dennoch immer weiter gemacht.

Mich würde wirklich eure Meinung, eure persönlichen Erfahrungen oder auch Entscheidungen dafür UND dagegen interessieren. Sehr gerne wüsste ich auch, wie die Situation in Bezug auf Festanstellungen für Übersetzer überhaupt derzeit ist.

Ich freue mich sehr auf eure Beiträge!

Annett
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opolt
opolt  Identity Verified
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Schwer zu sagen Mar 20, 2012

Annett, ich kann verstehen, dass dir dieser ganze unproduktive Kram auf den Geist geht. Ich finde, wenn man allein zu Hause arbeitet, dann belastet das doppelt und dreifach.

Ob du eine feste Stelle willst, musst du selbst entscheiden. Aus der Ferne ist es unmöglich, den Charakter von jemandem zu beurteilen und einen Rat zu erteilen. Es kann gute Gründe dafür geben, z.B. wenn man ein Kind großziehen will oder Vater oder Mutter pflegen muss.

Du solltest dir vielleicht
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Annett, ich kann verstehen, dass dir dieser ganze unproduktive Kram auf den Geist geht. Ich finde, wenn man allein zu Hause arbeitet, dann belastet das doppelt und dreifach.

Ob du eine feste Stelle willst, musst du selbst entscheiden. Aus der Ferne ist es unmöglich, den Charakter von jemandem zu beurteilen und einen Rat zu erteilen. Es kann gute Gründe dafür geben, z.B. wenn man ein Kind großziehen will oder Vater oder Mutter pflegen muss.

Du solltest dir vielleicht nur bewusst sein, dass man als Festangestellter ganz ähnlich mit solchen und anderen nervtötenden Angelegenheiten belastet wird. Das stabile Einkommen und der bezahlte Urlaub haben ihren Preis. Ich würde vermuten, dass man dann insgesamt (von Ausnahmen einmal abgesehen) in der Arbeit noch weniger Sinnerfüllung findet als vorher in der Selbständigkeit. Und es verändert die Identität. Z.B. über Jahre von einem einzigen Chef abhängig zu sein, mit den gleichen (vielleicht unterträglichen) Kollegen auszukommen und täglich zur gleichen Zeit im Büro anzutanzen -- ich denke, hinterher ist man ein anderer Mensch.

Andererseits, die Rede von ihrer "Freiheit", die die Selbständigen manchmal verbreiten, daran glaube ich auch nicht. Das ist im Grunde Ideologie. Zwänge gibt es nämlich so oder so, nur verschiedenartige. Du musst dir nur darüber klarwerden, welche Zwänge am besten zu dir passen, und dich mit ihnen anfreunden.

Ich war letztens für mehrere Wochen in einer Werkhalle dolmetschen und habe mich sofort sehr gut mit den Arbeitern verstanden, vielleicht aufgrund meiner Vergangenheit. Aber ich würde mit ihnen nicht mehr tauschen wollen. Und erst im Büro, bei den Meistern und anderen Angestellten, der ganze Frust war dort so dicke, dass man ihn hätte in handliche Würfel schneiden können. Und das war ein DAX-Unternehmen mit exzellenter Bezahlung auf allen Ebenen. Vielleicht bin ich einfach schon zu lange selbständig.
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David Wright
David Wright  Identity Verified
Austria
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A couple of points to consider Mar 20, 2012

I'll reply in English - I can write it faster than german.

As a freelancer, you have the knowledge that the work you do has a direct influence on your success, your earnings, your job satisfaction. If you need to earn less for whatever reason, you can slow down a little, if you need a day off, you can work another day, or in the evening; if you want to earn more, you can put in more hours and the money earned is all yours (Ok the taxman takes his bit, but he would if you were employ
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I'll reply in English - I can write it faster than german.

As a freelancer, you have the knowledge that the work you do has a direct influence on your success, your earnings, your job satisfaction. If you need to earn less for whatever reason, you can slow down a little, if you need a day off, you can work another day, or in the evening; if you want to earn more, you can put in more hours and the money earned is all yours (Ok the taxman takes his bit, but he would if you were employed). You can work where you want. If you are good, and have an intersting specialisation, as time goes by you will develop a reputation so that work comes to you and you don't have to chase it.

I once had to deal with a bunch of employed translators. I was not impressed by the "beamten" mentality that seemed to prevail (work until 16.00 and then go home, no interest in getting a bit more done - it was just a job like any other, no spark, no love of what they were doing after 20, 30 years working in the translation dept of a large industrial company). I wouldn't swap, but it was hard for the first few years. And yes, the paper work is at times horrendous. Again, once you're well established you can pay someone else to do it for you.

I'd think very hard about becoming a wage slave!
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Giuseppina Gatta, MA (Hons)
Giuseppina Gatta, MA (Hons)
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I will also answer in English Mar 21, 2012

For me it is the same, it takes less time to write in English (English btw is 25% shorter than German).
I think that a lot depends on where you live, the cost of living and taxes of your country, and so on.
In certain places (like Italy, where I come from) it is definitely not worth while to work as a freelance translator, unless you have somebody else to support you financially or you totally evade taxes (which in Ital
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For me it is the same, it takes less time to write in English (English btw is 25% shorter than German).
I think that a lot depends on where you live, the cost of living and taxes of your country, and so on.
In certain places (like Italy, where I come from) it is definitely not worth while to work as a freelance translator, unless you have somebody else to support you financially or you totally evade taxes (which in Italy are more than 50% of your earnings).
On the other side, I cannot imagine myself getting up at the same time every day, dressing up, driving in the traffic, and so on and so forth. I am too used to my comfort of my pajama and the loneliness of my office does not bother me, I have kitties (and sometimes intruding family members too...).
At the end, though, it is still a job and no job is fun and worthwhile in the long run. If I could retire tomorrow, I would...
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Olga Milenina
Olga Milenina  Identity Verified
Russian Federation
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Blick aus Moskau Mar 21, 2012

Wenn ich das lese, verstehe ich plötzlich, dass ich unser Finanzamt in Moskau liebe! Es scheint, dass unsere Situation viel besser ist. Entweder 6% Steuer (4-mal im Jahr zahlen und im Januar einmal Deklaration per Post übersenden) oder einfach Patent (ca. 1000 USD im Jahr zahlen und Einzahlungsliste für abgelaufenes Jahr abstempeln lassen). Und fast keine Buchhaltung mehr. (max. 3-4 Tage im Jahr für Buchhaltung und Beamten). U... See more
Wenn ich das lese, verstehe ich plötzlich, dass ich unser Finanzamt in Moskau liebe! Es scheint, dass unsere Situation viel besser ist. Entweder 6% Steuer (4-mal im Jahr zahlen und im Januar einmal Deklaration per Post übersenden) oder einfach Patent (ca. 1000 USD im Jahr zahlen und Einzahlungsliste für abgelaufenes Jahr abstempeln lassen). Und fast keine Buchhaltung mehr. (max. 3-4 Tage im Jahr für Buchhaltung und Beamten). Und in den letzten 5-7 Jahren zahlen Kunden auch relativ rechtzeitig. Ausnahme sind Großkunden. Da sind Verzögerungen manchmal bis 3-4 Monaten. Aber das ist normalerweise im voraus bekannt. Damit muss man einfach rechnen.
Mit Festeinstellung aber ist es nicht so einfach. Überstunden, nicht bezahlte Arbeit am Wochenende usw. Und dazu noch sehr verbreitete Meinung, dass mit 35-40 Jahren du schon "viel zu alt" für den Job bist...
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Bernd Müller (X)
Bernd Müller (X)
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Ja, es lohnt sich- er bringt Befriedigung, wenn auch keinen Reichtum! Mar 21, 2012

Ja, es lohnt sich- er bringt Befriedigung, wenn auch keinen Reichtum!

Kann ich nach ca. 13 jahren als Beeidigter sagen. Weitaus mehr Befriedigungg, mir, als mein früherer Ing.- Beruf!

NIE WIEDER- sage ich bzgl. Angestellten- Berufen! Aber, das ist ja alles nicht jedermanns Sache- denn ein jeder kennt seine eigenen Belange, Vorstellungen & Wünsche, inkl. Realisierbarkeit (hoffentlich, und spätestens irgendwann) am besten!


Aber sieh' Dir doch auch m
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Ja, es lohnt sich- er bringt Befriedigung, wenn auch keinen Reichtum!

Kann ich nach ca. 13 jahren als Beeidigter sagen. Weitaus mehr Befriedigungg, mir, als mein früherer Ing.- Beruf!

NIE WIEDER- sage ich bzgl. Angestellten- Berufen! Aber, das ist ja alles nicht jedermanns Sache- denn ein jeder kennt seine eigenen Belange, Vorstellungen & Wünsche, inkl. Realisierbarkeit (hoffentlich, und spätestens irgendwann) am besten!


Aber sieh' Dir doch auch mal die diversen Kommentare bzgl. Berufseinsteigern & Co. hier im Forum an! Selbst wenn Du 17 Jahre Erfahrung hast!

[Editat la 2012-03-21 05:24 GMT]
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Rolf Keller
Rolf Keller
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Ruhig bleiben und nicht alles blind in denselben Topf werfen Mar 21, 2012

Annett Hieber wrote:

eine feste Stelle als Übersetzer/Fremdsprachensekretärin zu suchen........


Die Welten der Übersetzerinnen und die der Fremdsprachensekretärinnen haben aber nicht viel gemeinsam. Die Fremdsprachensekretärin schreibt tagaus, tagein ähnliche Briefe an ähnliche Kunden. Und wer bedient den Kopierer und kocht Kaffee? (Ja, ich weiß, Pauschalurteil.)


man lernt so vieles, etc. etc. - aber die, ich sage jetzt mal "administrative" Seite


Auch da lernt man vieles und erwirbt goldwertes Weltwissen.

erneute Attacken von GEZ, SWR & Co.

Na ja, wenn du einen Brief der GEZ schon als Attacke betrachtest, wie reagierst du dann bei wirklichen Attacken? Mit Gastritis? SCNR. Bezahl doch einfach die paar Euro Rundfunkgebühr und warte bis die Kolleg/inn/en das juristisch durchgefochten haben.

Neugierig: Welche Attacken kommen denn vom SWR?

Aquise

Das muss ein Arbeitnehmer auch machen, man nennt es nur anders, nämlich Arbeitsplatzsuche. Manche müssen das sogar dann machen, wenn sie es gar nicht wollen.

oft genug nervenaufreibende Probleme mit den lieben CAT-
Tools.....

Du hast 15 Jahre PC-Erfahrung. Was die CAT-Tools angeht, ja, einige sind nicht besonders zuverlässig. Aber warum immer die neueste (= unausgegorene) Version nehmen? Und gibt es nicht überall Aufträge, bei denen diese Tools überflüssig sind?

Sehr gerne wüsste ich auch, wie die Situation in Bezug auf Festanstellungen für Übersetzer überhaupt derzeit ist.


Eins ist mal sicher: Der überwiegende Teil der potenziellen Arbeitgeber reagiert sehr zurückhaltend auf Bewerbungen von Leuten, die gerade 15 Jahre Selbständigkeit hinter sich haben. Und dass der Arbeitsmarkt in diesem Bereich leergefegt sei, kann man auch nicht gerade behaupten.

Du müsstest also etwas bieten, was die Konkurrentinnen nicht haben. Was könnte das sein? Das wichtigste Kriterium für Arbeitnehmer sind heuzutage die sogenannten Social Skills, da kommen Dinge wie "Ich mache nicht gern Akquise", "Mich nervt vieles" oder gar "Wer etwas von mir will, attackiert mich" nicht sehr gut. Deine Sprache hier verrät sehr viel, und sie wird auch einem potenziellen Arbeitgeber – zugegeben, nicht allen – sehr viel verraten. Du würdest ja in jedem Fall nach Gründen für das Umsatteln gefragt, und da liegt eine gefährliche Klippe. Ich weiß nicht, wie ich persönlich die umschiffen könnte. "Das Finanzamt nervt" – davon will der AG nichts hören. "Der Computer nervt" – damit kommt deine Bewerbung in den Rundordner.


Und das vielleicht Allerwichtigste überhaupt (jedenfalls nach Aussage von Personalberatern): Vor etwas WEGzulaufen, bringt meist nichts, man kommt dann leicht vom Regen in die Traufe. Man muss irgendwoHIN wollen. Bei dir lese ich aber nur ""Bloß weg hier!"


 
Clive Phillips
Clive Phillips  Identity Verified
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Is that grass really greener on the other side of the fence? Mar 21, 2012

Do think carefully about the pro's and con's, Annett, before crossing the River Rubicon.

My enjoyable career has been entirely in the service of the UK Ministry of Defence (MOD), except for the last three years:

- 10 years as an in-house translator (including 4 years in Berlin as a senior translator/interpreter);
- 15 years in non-linguist roles (incl. 8 yrs in Hannover);
- 3 years as an in-house translator;
- 8 years as a translators/interpreters tea
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Do think carefully about the pro's and con's, Annett, before crossing the River Rubicon.

My enjoyable career has been entirely in the service of the UK Ministry of Defence (MOD), except for the last three years:

- 10 years as an in-house translator (including 4 years in Berlin as a senior translator/interpreter);
- 15 years in non-linguist roles (incl. 8 yrs in Hannover);
- 3 years as an in-house translator;
- 8 years as a translators/interpreters team leader and project manager;
- 3 years as a freelance translator.

So what are the things I don't miss about being an in-house translator (and team manager)?

- commuting over two and a half hours per day to/from work;
- expensive rail fares and train delays/cancellations;
- not being able to say "No" to a source text likely to cause nothing but headaches and/or boredom;
- in response to endless senior management initiatives, having to spend more time on explaining and justifying what I do, than on getting the job done well and in a timely fashion;
- worrying about taking time off for family commitments/illness and domestic crises;
- not being able to have a dog;
- a particularly unpleasant colleague (the rest were fun to work with);
- little flexibility in my work/life balance;
- dealing with all the admin and form-filling of a large Government department;
- managing staff disciplinary matters and writing performance reports.

I had a good time as an employee but in these last years in self-employment I find that much stress has disappeared.

Best wishes, Annett, for wisdom in finding a decision that is best for you!
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Schtroumpf
Schtroumpf
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Es wird überall schwieriger - nicht nur für Selbständige! Mar 21, 2012

Hallo Annett,

wenn du einen Vergleich mit der Alltagspraxis vor 10 oder 20 Jahren ziehst, stellst du wahrscheinlich tatsächlich fest, dass der unproduktive Kram mehr und mehr von unserer Zeit frisst. Das gehört wohl zu den Errungenschaften des elektronischen Zeitalters dazu - statt Zeit zu sparen, müssen wir jetzt ein Zehnfaches an Papierkram bewältigen und möglichst noch all unsere Meldepflichten direkt auf dem Computer des Empfängers erledigen (hier in Frankreich zumindest,
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Hallo Annett,

wenn du einen Vergleich mit der Alltagspraxis vor 10 oder 20 Jahren ziehst, stellst du wahrscheinlich tatsächlich fest, dass der unproduktive Kram mehr und mehr von unserer Zeit frisst. Das gehört wohl zu den Errungenschaften des elektronischen Zeitalters dazu - statt Zeit zu sparen, müssen wir jetzt ein Zehnfaches an Papierkram bewältigen und möglichst noch all unsere Meldepflichten direkt auf dem Computer des Empfängers erledigen (hier in Frankreich zumindest, beim Finanzamt z.B.).

Das ist absolut frustrierend und nicht konform mit der Erwartung, die man als jüngerer Übersetzer hegt, nämlich, dass mit steigender Erfahrung auch Lohn und Ruhm mehr werden.

Aber ich wüsste ehrlich nicht, wo die Dinge *nicht* in demselben Maße frustrierender geworden wären. Ich sehe in Frankreich nur noch Stellenangebot für Übersetzer zum Putzfrauentarif. Die Europäische Kommission kauft hochwertige juristische Übersetzungen quasi zum halben Preis dessen ein, den sie mal vor 12 Jahren bezahlt hat. Luftfahrthersteller haben ihre Handbücher voll von Schrottübersetzungen, die sie mal irgendwo (in Asien...?) billig (für unter 3 Cent pro Wort...?) gekauft haben.

Diese Liste ist beliebig verlängerbar und erinnert fatal an den ganzen "Rest", der genausowenig funktioniert, von der ICE-Wartung über Kaffeemaschinen, die nur 5 Jahre halten, bis zu Sozialleistungen für kinderreiche Familien.

Ein Umsatteln auf Anstellung könnte m.E. allenfalls bei der Rente Vorteile bringen, wenn die denn zum gegebenen Augenblick noch etwas wert ist.

Du machst glaube ich vor allem Technik? Vielleicht lohnt es sich, umzusteigen auf Finanzen, Recht oder Medizin, wo die Preise vielleicht nicht ganz so lausig sind. Im Endeffekt nerven das CAT-Tool und das Amt doch viel weniger, wenn wir in den verbliebenen produktiven Arbeitsstunden genug verdienen, damit es unter dem Strich anständig aussieht.

So weit, so gut - bei Bedarf kann man ja auch noch per PM weiterdiskutieren


Bon courage !
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Claire Cox
Claire Cox
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Likewise Mar 21, 2012

Clive Phillips wrote:

So what are the things I don't miss about being an in-house translator (and team manager)?

- commuting over two and a half hours per day to/from work;
- expensive rail fares and train delays/cancellations;
- not being able to say "No" to a source text likely to cause nothing but headaches and/or boredom;
- in response to endless senior management initiatives, having to spend more time on explaining and justifying what I do, than on getting the job done well and in a timely fashion;
- worrying about taking time off for family commitments/illness and domestic crises;
- not being able to have a dog;
- a particularly unpleasant colleague (the rest were fun to work with);
- little flexibility in my work/life balance;
- dealing with all the admin and form-filling of a large Government department;
- managing staff disciplinary matters and writing performance reports.



Hope you've managed to get a dog at long last, Clive! I couldn't imagine going back to work as a staff translator after 23 years of working for myself and being able to have two dogs is just one of the benefits. The dogs get me out of the office for a well-needed break and provide valuable thinking time - as well as hours of joy and amusement, of course!

I hated the lack of peace and quiet in my in-house role - I worked in the translations department for British Nuclear Fuels in North-West England for five years. We were only a small department with two full-time translators, but we ended up being part of a bigger department without our own office at one stage, which was an absolute nightmare. We finally kicked up enough fuss to be reinstated in our own office eventually, but that glimpse of office politics, time-wasting and backbiting was quite enough for me! If I had to listen to another second of one particular woman's daily diet/beauty updates, I'm sure I would have gone mad!

As others have said, as a freelancer, you can (within reason) choose what you accept or reject and you can usually determine your own rates - subject to market forces, of course. My younger dog is 5 1/2 months now so when I got him in December I was able to relocate my laptop downstairs and work in the kitchen on puppy supervision duty, without any real impact on my workload. By the same token I can choose if I want to go and play tennis or walk the dogs in the afternoon and make up time working in the evening.

All the best in whatever you decide, Annett.


 
Jonathan MacKerron
Jonathan MacKerron  Identity Verified
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I feel your pain Mar 21, 2012

Annett,
I have been both in-house and freelance, and I'd say it boils down to money. If you need to support yourself and/or a family you will be forced to make your decision based on economic needs.
If you're worried about maintaining an adequate income as a freelancer and a full time job would give you the financial security you need, then I would opt for the job.
In a way, it is becoming a luxury nowadays to work as a freelance translator and to be able to make ends meet. I
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Annett,
I have been both in-house and freelance, and I'd say it boils down to money. If you need to support yourself and/or a family you will be forced to make your decision based on economic needs.
If you're worried about maintaining an adequate income as a freelancer and a full time job would give you the financial security you need, then I would opt for the job.
In a way, it is becoming a luxury nowadays to work as a freelance translator and to be able to make ends meet. I could be wrong, but I don't think most freelancers are supporting entire families on a lone frelanancer's income, which they could do if they had a decent in-house job with a good company.
We freelancers reaching the ends of my careers or retirees who continue to work are in quite a different situation. But when I look at the trend toward machine translations and outsourcing to cheaper parts of the world, if I were 30 years younger I would probably choose to take on a full-time position with a company, not least due to the increasing number of freelancers now all competing for work.
While I don't miss the corporate atmosphere, I do at times feel a bit cut off from the outside world when working at home, all depends on one's personality I guess.
Good luck with whatever you decide,
JM



[Edited at 2012-03-21 16:38 GMT]

[Edited at 2012-03-21 16:40 GMT]
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Steffen Walter
Steffen Walter  Identity Verified
Germany
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Gelassenheit und "dickes Fell" entwickeln Mar 21, 2012

Annett Hieber wrote:

Hallo,

aus mehreren aktuellen Anlässen überlege ich mir langsam, diesen Job an den Nagel zu hängen und mir eine feste Stelle als Übersetzer/Fremdsprachensekretärin zu suchen........

Ich liebe diesen Beruf, ich finde ihn Tag für Tag auf's Neue interessant, man lernt so vieles, etc. etc. - aber die, ich sage jetzt mal "administrative" Seite geht mir langsam an die Substanz - nervlich wie auch finanziell: erneute Attacken von GEZ, SWR & Co., immer höhere Nach- und Vorauszahlungen an das Finanzamt, Kunden, die sehr spät zahlen bzw. denen man hinterher rennen muß, Arbeiten wie Buchhaltung, Aquise etc., oft genug nervenaufreibende Probleme mit den lieben CAT-Tools.....

So langsam frage ich mich schon, ob es das wirklich und langfristig wert ist. Gedanken dieser Art hatte ich schon öfter mal, habe aber dennoch immer weiter gemacht.

Mich würde wirklich eure Meinung, eure persönlichen Erfahrungen oder auch Entscheidungen dafür UND dagegen interessieren. Sehr gerne wüsste ich auch, wie die Situation in Bezug auf Festanstellungen für Übersetzer überhaupt derzeit ist.

Ich freue mich sehr auf eure Beiträge!

Annett



Liebe Annett,

ich weiß, die Überschrift meines Beitrags könnte eventuell etwas arrogant klingen, aber darin liegt m. E. ein wesentlicher Punkt. Und ich stimme den Beiträgen von opolt und Rolf Keller zu. Aber konkret zu Deinen Beispielen:

1. GEZ: Was sollen denn da jetzt noch für "Attacken" kommen? Wenn es um die geforderte separate Anmeldung von Computern als Rundfunkempfangsgeräte geht, dann ist doch meines Wissens inzwischen ein letztinstanzliches Urteil ergangen, das diese Position der GEZ gegenstandslos macht. (Ich versuche, die Quelle noch "nachzureichen".)

2. Höhere Vorauszahlungen an das Finanzamt sind doch direktes Ergebnis eines zuvor erzielten höheren zu versteuernden Einkommens. Ich sehe darin also keine Willkür. Notwendig ist hier das routinemäßige "Zurücklegen" eines bestimmten Anteils der Einnahmen, um daraus die Zahlungen bestreiten zu können.

3. Kunden, die sehr spät zahlen: Vielleicht arbeitest Du einfach in einem dafür anfälligeren, "agenturbetonten" Marktsegment? In diesem Fall wäre eine Verlagerung auf ein größere Zahl gut und schnell(er) zahlender Direktkunden hilfreich (von denen gibt es mehr als genug - ich spreche aus Erfahrung). Ich habe jedenfalls keine Kunden, denen ich "hinterherrennen" muss.

Ich möchte jedenfalls um nichts in der Welt von meiner freiberuflichen Tätigkeit zurück in eine Festanstellung mit all ihren Abhängigkeiten und bestehenden Hierarchieebenen. (Ich kenne beide Seiten: Ich war nach meinem Studium zunächst für knapp drei Jahre als festangestellter Übersetzer und Dolmetscher tätig.)

Viele Grüße

Steffen


 
Marinus Vesseur
Marinus Vesseur  Identity Verified
Canada
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Festeinstellung sollte man mal probiert haben.. Mar 21, 2012

..meine ich. Das ist ja das Schöne: du kannst jederzeit wieder in die Selbständigkeit, eine Möglichkeit, die viele andere nicht haben. Oder suche dir eine Halbzeitstelle und schnuppere auf diese Weise mal rein. Vielleicht gefällt's. Es muss doch nichts endgültig sein?
Wenn ich selbständig bin, lebe ich einsamer und vermisse Teil eines Teams in einer Firma zu sein (vorausgesetzt die Atmosphäre stimmt). Bin ich dann wieder einige Wochen in eine Firma im Einsatz, vermisse ich bald wied
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..meine ich. Das ist ja das Schöne: du kannst jederzeit wieder in die Selbständigkeit, eine Möglichkeit, die viele andere nicht haben. Oder suche dir eine Halbzeitstelle und schnuppere auf diese Weise mal rein. Vielleicht gefällt's. Es muss doch nichts endgültig sein?
Wenn ich selbständig bin, lebe ich einsamer und vermisse Teil eines Teams in einer Firma zu sein (vorausgesetzt die Atmosphäre stimmt). Bin ich dann wieder einige Wochen in eine Firma im Einsatz, vermisse ich bald wieder die Freiheit. Letztendlich wird es deswegen wohl bei der Selbständigkeit bleiben. Außerdem: ich wäre wohl kaum nach Kanada gekommen, wenn ich nicht Freelancer geworden wäre.
Wenn das Einkommen stimmt, könnte man sogar überlegen die Verwaltung von jemanden erledigen zu lassen.
Immerhin hast du mit deiner offenen Art hier eine interessante Diskussion losgetreten. Danke dafür.
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Haluk Erkan
Haluk Erkan  Identity Verified
Türkiye
Local time: 03:46
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+ ...
Auswandern Mar 22, 2012

Hallo Annett,

haben Sie schon mal über Auswandern nachgedacht? In die Türkei, zB. nach Alanya… Hier einige Vorteile:

Günstige Lebenserhaltungskosten: Mit 1000 € im Monat können Sie (incl. Kaltmiete) sehr gut leben, besonders Lebensmittel sind sehr preiswert. Und schon für 50.000 € bekommen Sie sogar ein Haus!

Steuerfrei: Für Dienstleistungen, die Exportiert werden, werden keine Steuern erhoben; Übersetzen für die deutsprachigen L
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Hallo Annett,

haben Sie schon mal über Auswandern nachgedacht? In die Türkei, zB. nach Alanya… Hier einige Vorteile:

Günstige Lebenserhaltungskosten: Mit 1000 € im Monat können Sie (incl. Kaltmiete) sehr gut leben, besonders Lebensmittel sind sehr preiswert. Und schon für 50.000 € bekommen Sie sogar ein Haus!

Steuerfrei: Für Dienstleistungen, die Exportiert werden, werden keine Steuern erhoben; Übersetzen für die deutsprachigen Länder gehört dazu.

Klima: Sie werden dort leben, wo andere zum Urlaub fahren!

Gastfreundlichkeit: Sie werden als Europäer besonders gastfreundlich behandelt und werden als Kunde überall bevorzugt.

Alanya: Hier leben zahlreiche Deutsche, und sie haben dafür gesorgt, dass es ein Ausländerbeirat im Bezirksamt von Alanya eingerichtet wurde (einzigartig in der Türkei).

Türkisch: Da Sie schon als Übersetzer besonders sprachbegabt sind, werden Sie nach 2-3 Jahren Türkisch können. Und wenn Sie sich sicher fühlen, können Sie auch aus dem Türkischen übersetzen und/oder als Deutschlehrer Privatunterricht geben.

Denken Sie darüber nach… Am Besten Sie machen im kommenden Sommer in Alanya oder in Antalya Urlaub und überzeugen Sie sich selbst.

Sonnige Grüße aus Akbük bei Didim


[Bearbeitet am 2012-03-22 06:30 GMT]
Collapse


 
Annett Hieber
Annett Hieber  Identity Verified
Germany
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TOPIC STARTER
Super Idee! Mar 22, 2012

Haluk Erkan wrote:

Hallo Annett,

haben Sie schon mal über Auswandern nachgedacht? In die Türkei, zB. nach Alanya… Hier einige Vorteile:

Günstige Lebenserhaltungskosten: Mit 1000 € im Monat können Sie (incl. Kaltmiete) sehr gut leben, besonders Lebensmittel sind sehr preiswert. Und schon für 50.000 € bekommen Sie sogar ein Haus!

Steuerfrei: Für Dienstleistungen, die Exportiert werden, werden keine Steuern erhoben; Übersetzen für die deutsprachigen Länder gehört dazu.

Klima: Sie werden dort leben, wo andere zum Urlaub fahren!

Gastfreundlichkeit: Sie werden als Europäer besonders gastfreundlich behandelt und werden als Kunde überall bevorzugt.

Alanya: Hier leben zahlreiche Deutsche, und sie haben dafür gesorgt, dass es ein Ausländerbeirat im Bezirksamt von Alanya eingerichtet wurde (einzigartig in der Türkei).

Türkisch: Da Sie schon als Übersetzer besonders sprachbegabt sind, werden Sie nach 2-3 Jahren Türkisch können. Und wenn Sie sich sicher fühlen, können Sie auch aus dem Türkischen übersetzen und/oder als Deutschlehrer Privatunterricht geben.

Denken Sie darüber nach… Am Besten Sie machen im kommenden Sommer in Alanya oder in Antalya Urlaub und überzeugen Sie sich selbst.

Sonnige Grüße aus Akbük bei Didim


[Bearbeitet am 2012-03-22 06:30 GMT]


Lieber Haluk Erkan,

vielen Dank für dieses nette Posting! - Sie werden lachen, aber ich habe tatsächlich schon öfter an Auswandern gedacht, wobei jetzt nicht unbedingt an die Türkei, aber warum nicht! Bisher war das einzige "Problem" hierbei die Familie/Kinder. Ich muss noch ein Weilchen warten, bis meine Kinder mit der Schule fertig und halbwegs aus dem Haus sind.

Was das Sprachenlernen anbelangt: ich bemühe mich seit 1 Jahr nun, die arabische Sprache (Ägyptisch) zu erlernen, aber das dauert natürlich.

Liebe Grüße aus dem sonnigen Deutschland in die schöne Türkei,

Annett


 
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